Nierenerkrankungen: DFG fördert eine Klinische Forschungsgruppe an der Uniklinik RWTH Aachen mit rund fünf Millionen Euro

Die Klinische Forschungsgruppe „Integration neuer Methoden zur Verbesserung von translationaler Nierenforschung“ (KFO 5011) an der Uniklinik RWTH Aachen will neue Therapieoptionen und Behandlungsstrategien für Nierenerkrankungen entwickeln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Vorhaben für vier Jahre mit rund fünf Millionen Euro.

Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) gehören zu einer der komplexesten Patientengruppe in der Inneren Medizin. Schätzungen zufolge werden Nierenkrankheiten 2040 voraussichtlich die fünfthäufigste Todesursache weltweit sein. Und dennoch bringt dieses Gebiet aktuell die wenigsten klinischen Studien für neue Therapien hervor. Grund dafür sind hauptsächlich fehlende diagnostische Ansätze, die die Aktivität der Erkrankungen direkt in der Niere widerspiegeln. Die Klinische Forschungsgruppe „Integration neuer Methoden zur Verbesserung von translationaler Nierenforschung“ (KFO 5011) versucht, diese Lücke zu schließen. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Verfahren zu etablieren, die die Pathophysiologie von Nierenerkrankungen besser verständlich machen, und daraus neue diagnostische Ansätze und neue Fragestellungen für klinische Studien entwickeln. Die Arbeit der Aachener Forschungsgruppe soll letztlich in die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten für Betroffene münden.

„Dafür ist das ursächliche Verstehen der Krankheitsabläufe und -verläufe unabdingbar. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Labor sollen in die klinische Forschung übertragen werden. Neue Ansätze sollen die Diagnostik von Nierenerkrankungen grundlegend verändern und so zu einer verbesserten Patientenversorgung führen“, erläutert Univ.-Prof. Dr. med. Peter Boor, Sprecher der KFO 5011 und Leiter des Lehr- und Forschungsgebiets Translationale Nephropathologie am Institut für Pathologie an der Uniklinik RWTH Aachen. Um die notwendige Vernetzung zu erreichen, werden unter der Federführung von Prof. Boor und von Univ.-Prof. Dr. med. Marcus Möller, Klinischer Leiter der KFO 5011 und Oberarzt in der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologische und Immunologische Erkrankungen (Medizinische Klinik II) an der Uniklinik RWTH Aachen, verschiedene Einrichtungen der Aachener Uniklinik kooperieren.

„Die Förderung der DFG ist eine große Anerkennung und Auszeichnung für unsere erfolgreiche gemeinsame Vorarbeit in den vergangenen Jahren und das innovative Potenzial unseres Forschungsprojekts. In ganz Deutschland gibt es nur zwei Klinische Forschungsgruppen mit nephrologischer Ausrichtung, die KFO 5011 an der Uniklinik RWTH Aachen ist eine davon“, so Prof. Möller. „Wir freuen uns, dass die DFG unseren Förderantrag positiv bewertet hat und die Arbeit somit nun losgehen kann“, blickt Prof. Boor zuversichtlich in die Zukunft. Die KFO 5011 ist eine von derzeit insgesamt 16 Klinischen Forschungsgruppen deutschlandweit.

Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Mit geförderten Forschungsgruppen ermöglicht die DFG Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Die Förderung soll unter anderem dazu beitragen, die klinische Forschung durch die Schaffung und Stärkung forschungsorientierter Strukturen in den Universitätskliniken zu verbessern, die leistungsorientierte Verteilung der Ressourcen zu unterstützen, Ausbildungsstrukturen zu etablieren oder zu stärken, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, die wissenschaftliche Profilbildung der jeweiligen Medizinischen Fakultäten voranzubringen sowie die Kooperation zwischen Klinikern und Grundlagenwissenschaftlern zu intensivieren. Den Beschluss zur Einrichtung der Klinischen Forschungsgruppe 5011 „Integration neuer Methoden zur Verbesserung von translationaler Nierenforschung“ fasste der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats. Abhängig vom wissenschaftlichen Erfolg kann der Fördergeber die Laufzeit einmalig um weitere vier Jahre verlängern.

 

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