Kegelschnecken (Genus: Conus) besitzen mit die vielfältigsten Toxine, die man von giftigen Tieren kennt: die Conotoxine, die oft an Ionenkanäle binden. Außer Conotoxinen enthalten Kegelschneckengifte kurze Conopeptide, deren molekulare Zielstrukturen weitgehend unbekannt sind. In unserer Veröffentlichung <link http: www.pnas.org content early _blank external-link-new-window external link in new>„Identification of a cono-RFamide from the venom of Conus textile that targets ASIC3 and enhances muscle pain”, die in PNAS erschienen ist, haben wir ein neues Conopeptid aus dem Gift der Kegelschnecke Conus textile identifiziert, das an den Säure-sensitiven Kanal ASIC3 bindet, der schmerzhafte Azidose detektiert. Dieses Peptid gehört zur Untergruppe der Cono-RFamide und potenziert ASIC3-Ströme, wodurch es die Erregbarkeit von Schmerzneuronen steigert. Injektion des Cono-RFamids in den Muskel von Mäusen erhöht Säure-induzierten Schmerz. Unsere Ergebnisse identifizieren also ASIC3 als ein Zielmolekül von Cono-RFamiden. Sie bestätigen damit die Rolle von ASIC3 als Sensor von Schmerzreizen und verdeutlichen die Bedeutung von nicht-toxischen Bestandteilen von Kegelschneckengiften.
(Teilweise Übersetzung des „significance statements” aus dem PNAS paper)