Therapeutische Verfahren
Als primär konservatives Therapieverfahren von Reizsymptomen des unteren Harntraktes sowie der Dranginkontinenz bieten wir Beckenbodentraining mit Biofeedback direkt in unserer Klinik an. Zudem leiten wir ein Blasen- und Miktionstraining ein.
Zur primären Therapie der Belastungsinkontinenz leiten wir ein professionell begleitetes Beckenbodentraining inklusive Biofeedback und ggf. Elektrostimulation ein.
Nach drei Monaten empfehlen wir eine Therapiekontrolle nach konservativer Therapieeinleitung und ergänzen gegebenenfalls die Behandlung durch Pharmakotherapie.
Unsere operativen Therapieverfahren richten sich nach dem vorliegenden Befund, der interdisziplinären Beratung und dem Wunsch des Patienten.
Wir arbeiten mit den aktuellsten Qualitätsstandards und scheuen uns nicht neue, innovative Techniken anzuwenden. Im Rahmen der Inkontinenz und Senkungsbeschwerden führen wir verschiedene operative Methoden durch.
Wir nehmen neben minimal invasive Eingriffen wie der Band-Einlage oder Darmkorrekturen, auch Gebärmutterentfernungen (vaginal/Bauchspiegelung) und Blasen- und Darmhebung vor.
In der Behandlung der Dranginkontinenz setzen wir auf die neuwertigsten Verfahren, zum Bespiel das Einsetzen eines Blasenschrittmachers, welcher im Becken Impulse an die Nerven der Blase und des Darms sendet.
Nachfolgend sehen Sie eine Aufzählung der unterschiedlichen operativen Therapiemöglichkeiten.
- Kolposuspension durch das spannungsfreie, retropubische bzw. transobturatorische Vaginalband (TVT, TOT)
- Kolposuspension nach Burch oder Modifikationen
- InterStim-Therapie: Ein Blasenschrittmacher, der elektrische Impulse an die Sakralnerven abgibt, die die Funktion von Blase und Enddarm steuern
- Therapie von Senkungszuständen durch:
- Vaginale Rekonstruktion des Beckenbodens (Plastiken)
- Die vaginale Korrektur von Defekten der vorderen und hinteren Scheidenwand mittels heterologer Bänder und Netze
- Hoher Bauchfellverschluss bei Dünndarmvorfällen (Enterozele)
- Straffung der Scheide und Fixation des Scheidenendes von vaginal modifiziert nach Amreich-Richter
- Laparoskopische bzw. abdominale Sakrokolpopexie mittels heterologen Bändern und Netzen, z.B. mit MESH-Band v.a. bei Descensusrezidiv
- Laparoskopische oder transabdominale Fixation des Scheidenendes mit Interponaten am Promontorium
- Laparoskopische Rektopexie
Die Funktion des harnableitenden Systems und damit die Kontrolle über die Miktion wird von einer Reihe unterschiedlicher Affekte überlagert und moduliert. Somit kann zur Abklärung eines unwillkürlichen Urinverlusts auch eine psychosomatische und psychodynamische Diagnostik und gegebenenfalls Therapie gehören.