Referent: Prof. Dr. med. Georg Romer, Münster
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Uniklinik RWTH Aachen
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Klinikdirektor: Frau Professor Beate Herpertz-Dahlmann) lädt in ihren Kolloquien regelmäßig zu öffentlichen Vorträgen ein. Am 27. September berichtet Herr Professor Georg Romer (Münster) über Transsexualität bei Kindern und Jugendlichen.
Wenn Kinder und Jugendliche sich im falschen Körper fühlen, kann dies zu großem, anhaltendem Leid mit der Folge chronischer seelischer Erkrankungen führen. Gegengeschlechtliches Rollenverhalten ist in der Kindheit relativ häufig. Die meisten dieser Kinder finden sich im Laufe der Pubertätsentwicklung mit ihrem angestammten biologischen Geschlecht wieder gut zurecht, bei einer Minderheit hält die so genannte Geschlechtsdysphorie an und es resultiert eine unumkehrbare Entwicklung zur sogenannten geschlechtlichen Transidentität bzw. Transsexualität.
Den Herausforderungen an die medizinische Fachwelt im Umgang mit geschlechtdysphorischen Entwicklungen widmet sich der Vortrag von Prof. Romer. Der Verantwortung für offene Entwicklungsverläufe, die eher eine abwartende Zurückhaltung z.B. vor einer möglicherweise zu frühen Einleitung hormoneller Behandlungen nahelegt, steht ein großer Leidensdruck Betroffener gegenüber, für die ein vollständiges Durchlaufen einer geschlechtlichen Reifeentwicklung und die damit verbundene Unumkehrbarkeit körperlicher Geschlechtsmerkmale unerträglich zu werden droht. Der Vortrag gibt einen Überblick über den Stand des Wissens und die fachlichen Standards für die professionelle Begleitung betroffener Kinder und Jugendlicher aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht.
Herr Professor Romer ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und –psychotherapie am Universitätsklinikum Münster und ausgewiesener Experte für diese Thematik, mit der er sich seit über 15 Jahren intensiv beschäftigt.