Insgesamt 21 schwerkranke Kinder und Jugendliche aus der Ukraine haben am Wochenende Nordrhein-Westfalen erreicht. Die Patientinnen und Patienten werden auf verschiedene Kliniken in der Region verteilt, um medizinische Versorgung zu erhalten. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen behandelt zwei krebskranke Kinder aus der Ukraine.
Da wegen des Krieges in der Ukraine zahlreiche Kliniken nur noch unter stark erschwerten Bedingungen arbeiten können, kann die Krankenversorgung vieler Patientinnen und Patienten nicht mehr gewährleistet werden. Davon sind nicht nur Verwundete betroffen, sondern auch chronisch kranke Patientinnen und Patienten. Zu den chronischen Krankheiten zählen unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen. „Wir gehen aktuell von schätzungsweise 1.000 Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in der Ukraine aus, die auf medizinische Versorgung angewiesen sind“, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Wagner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen.
Anstrengungen auf Evakuierung und Verteilung richten
Die 21 krebskranken Kinder, die nun in Nordrhein-Westfalen weiterversorgt werden, sind im Alter von drei bis siebzehn Jahren und stammen aus verschiedenen Regionen in der Ukraine. Zuvor waren sie vorübergehend in einer Krakauer Klinik untergebracht. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen versorgt aktuell zwei Kinder im Alter von zehn und elf Jahren, beide leiden unter Krebserkrankungen des lymphatischen Systems.
„Wir freuen uns, den schwerkranken Kindern unsere klinische Unterstützung anbieten zu können und damit einen kleinen Teil beizutragen, den Betroffenen des Krieges zu helfen. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass wir bisher nur einen Bruchteil der tatsächlichen Patientinnen und Patienten versorgen können, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Wir müssen daher unsere Anstrengungen auf die Organisation der Evakuierung und die Verteilung auf europäische Kliniken richten, um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen zu helfen“, sagt Prof. Wagner.