Erkrankungen des Kehlkopfes
(Laryngologie)

Die Laryngologie befasst sich mit Erkrankungen und Verletzungen des Kehlkopfes. Es handelt sich dabei um einen hochspezialisierten Teilbereich der HNO-Heilkunde.

Der Kehlkopf befindet sich an der Vorderseite des Halses und beherbergt die Stimmbänder (besser: Stimmlippen). Er ist für die Tonerzeugung verantwortlich und verhindert das Verschlucken von Nahrung in den Atemtrakt. Es gibt viele Erkrankungen, die den Kehlkopf betreffen können, von der Entzündungen über Funtkionsstörungen bis hin zu Kehlkopfkrebs.

Frühzeitige Behandlung

Die meisten Erkrankungen, die den Kehlkopf betreffen, sind behandelbar, wenn Sie sich an Ihren Arzt wenden, sobald Sie die ersten Symptome bemerken. Eine frühzeitige Vorstellung beim HNO-Arzt ist wichtig, um dauerhafte Schäden an Kehlkopf und Stimme zu vermeiden und eine eventuelle bösartige Erkrankung rasch zu erkennen.

Welche Krankheiten können den Kehlkopf beeinträchtigen?

  • Gutartige Stimmbandläsionen
  • Bösartige oder beginnend bösartige Läsionen
  • Infektiöse oder entzündliche Erkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Neurologische Erkrankungen
  • Anomalien der Stimmlippenbewegung
     

Wie werden Erkrankungen des Kehlkopfes diagnostiziert?

Die Diagnostik von Kehlkopferkrankungen gehört zum Spektrum der HNO-Heilkunde. Die sog. endoskopische Untersuchung des Kehlkopfes kann mit Hilfe eines flexiblen und/oder starren Endoskops durchgeführt werden. Je nach Ihren Symptomen wird Ihr Arzt möglicherweise weitere Tests durchführen. Zu diesen Tests können bildgebende Untersuchungen und Gewebeentnahmen (Biopsien) zählen.

 

Wie werden Erkrankungen des Kehlkopfs behandelt?

Die Behandlungsmöglichkeiten für Kehlkopferkrankungen hängen von Ihrer Diagnose ab. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für Kehlkopferkrankungen und die dazugehörigen Therapieformen.

  • Laryngitis: Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Entzündung der Stimmbänder. Die Therapie erfolgt durch Stimmruhe, physikalische Maßnahmen und ggf. Medikamente.
  • Stimmbandknötchen: Hier bilden sich kleine, gutartige Läsionen (Wucherungen) an den Stimmbändern. Knötchen gehören zu den häufigsten, nicht krebsbedingten Stimmbandläsionen. Professionelle Sänger und Menschen, die stimmlich stark beansprucht werden, haben das größte Risiko, Stimmbandknötchen zu entwickeln. Auch bei kleinen Kindern findet man diese Veränderungen. Die Therapie liegt in erster Linie im Aufgabenbereich der Logopädie.
  • Stimmband-Polypen: Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht immer klar.Polypen können unter anderem durch eine Verletzung verursacht werden oder sind entzündlicher Natur. Menschen, die rauchen, neigen ebenfalls dazu, polypöse Veränderungen an den Stimmbändern zu entwickeln. Polypen werden nach einer logopädischen Vorbehandlung in der Regel im OP abgetragen.
  • Laryngeale Papillomatose:Hierbei handelt es sich um eine chronische (lang anhaltende) Virusinfektion, bei der gutartige, warzenartige Tumore im Kehlkopf, oft auf den Stimmbändern, wachsen. Die Läsionen, die durch das humane Papillomavirus (HPV) verursacht werden, können teilweise rasch wachsen und treten trotz konsequenter Behandlung häufig wieder auf. Dies führt oft zu Heiserkeit und kann bei großen Herden sogar zu Atemproblemen führen. Die Larynxpapillomatose kann Erwachsene, Kinder und Säuglinge betreffen. Die Herde werden abgetragen, wenn sie die Funktion des Kehlkopfes beeinträchtigen. Die Erkrankung kann in seltenen Fällen auch eine Vorstufe zu Kehlkopfkrebs sein.
  • Stimmlippenlähmung oder Stimmlippenminderbeweglichkeit:Diese Erkrankung tritt auf, wenn sich eines oder beide Stimmbänder im Kehlkopf nicht richtig bewegen. Eine Stimmbandlähmung beeinträchtigt nicht nur das Sprechen, sondern kann auch den Hustenstoß einschränken. Bei einer beidseitigen Störung kann es in manchen Fällen zu einer Atemnot kommen. Die Therapie erfolgt durch eine logopädische Behandlung und ggf. durch eine operative Verbesserung der Stimme.
  • Laryngopharyngealer Reflux (LPR):Wenn saurer Magensaft in die Speiseröhre gelangt, nennt man dies gastroösophagealen Reflux. Viele Patienten bemerken dies und empfinden Sodbrennen, für andere Patienten geschieht der Rückfluss unbemerkt. Reflux kann auch den Kehlkopf betreffen und eher atypische Symptome wie Husten, Heiserkeit, Fremdkörpergefühl und Halsschmerzen verursachen. In diesen Fällen spricht man von einem laryngopharyngealen Reflux (LPR).