Im Rahmen der diesjährigen Sektionstagung für Vaskuläre Neurochirurgie der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) darf sich Dr. med. Miriam Weiß, Assistenzärztin der Klinik für Neurochirurgie der Uniklinik RWTH Aachen, über den Preis für den besten Vortrag freuen. Thema ihres Vortrags war „Intraarterielles Nimodipin versus induzierte Hypertension bei verzögerter Ischämie nach aneurysmatischer Subarachnoidalblutung – Untersuchung eines modifizierten Behandlungsprotokolls“.
Während der Sektionstagung für Vaskuläre Neurochirurgie der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie welche vom 27. September bis 01. Oktober 2021 in Göttingen stattfand, konnten sich jeweils acht Sektionen durch verschiedene Vortragssessions weiterbilden und aktiv in den wissenschaftlichen Austausch kommen. Die Vaskuläre Sektionstagung ist erstmalig im Rahmen einer Sektionstagungswoche durchgeführt worden, in der alle Sektionen ihre Jahrestagungen gemeinsam abhalten. Dr. med. Miriam Weiß repräsentierte die Vaskuläre Arbeitsgruppe der Klinik für Neurochirurgie der Uniklinik RWTH Aachen mit einer klinischen Beobachtungsstudie bei Patientinnen und Patienten mit Subarachnoidalblutung, welche nach Ruptur eines Hirnaneurysmas entsteht. Die Projektleitung hat Prof. Dr. med. Gerrit A. Schubert, Chefarzt und Klinikleiter der Neurochirurgie am Kantonsspital Aarau, inne.
Neue Kombinationstherapie
Patientinnen und Patienten mit Subarachnoidalblutung sind noch bis zu drei Wochen nach der Blutung gefährdet, zusätzliche Schlaganfälle zu entwickeln
– die Strategien dies zu verhindern sind jedoch noch nicht vollends ausgereift. Die Klinik für Neurochirurgie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Hans Clusmann entschied sich im Jahr 2018 zusammen mit der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care unter der Leitung von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx und der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie unter der Leitung von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Martin Wiesmann, die klassische (das Anheben des Blutdrucks) und eine bisher noch weniger etablierte Therapie (die lokale, intraarterielle Gabe des Gefäßdilatators Nimodipin) auf neue Weise miteinander zu kombinieren. Hierbei erhielt die intraarterielle Nimodipingabe mehr Gewicht in der Behandlung, während zuvor die künstliche Anhebung des Blutdrucks im Vordergrund stand. Bei Patientinnen und Patienten mit der neuen Kombinationstherapie konnten im Vergleich zur vormaligen Behandlung positive Effekte auf die notwendige Kreislaufunterstützung, die Sauerstoffsättigung im Gehirn und den Hirndruck festgestellt werden. Die neue Kombinationstherapie ist seitdem in das Standardbehandlungsprotokoll der Klinik übergegangen. Die Projektgruppe arbeitet weiter an der Optimierung des intensivmedizinischen Managements von Patienten mit Subarachnoidalblutung. Die Studie wird im Rahmen der 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie 2022 in Köln erneut in einer Sitzung der besten Vorträge der Sektionen vorgestellt.
Über die DGNC
Die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) ist eine Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Neurochirurgie, welche die Förderung von neurochirurgischer Wissenschaft, Forschung und Praxis in den Mittelpunkt rückt.