Strukturiertes Programm der Zusatzweiterbildung
Spezielle Intensivmedizin (NCH) in Zusammenarbeit der Klinik für Neurochirurgie (Direktor: Prof. Dr. H. Clusmann) und Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care (Direktor: Prof. Dr. G. Marx)
A. Kontinuierliche Weiterbildungsinhalte
Täglich
- der/die in Weiterbildung zur Speziellen Intensivmedizin eingesetzte Facharzt für Neurochirurgie ist regelmäßig der auf der Intensivstation eingesetzte Oberarzt
- tägliche Morgenkonferenz (15’): Vorstellung und Diskussion der Dienstfälle, Notfallversorung, Differentialdiagnose, Planung von Diagnostik und Behandlungsstrategie, Vorstellung der Intensivpatienten
- tägliche Röntgenkonferenz mit Neuroradiologie (30’): systematische Vorstellung der aktuellen Bildgebung und klinischen Symptomatik neurochirurgischen Patienten auf der Intensivstation
- täglich Morgenvisite und Fallbesprechung und –beurteilung sowie Planung der anstehenden Diagnostik durch den Weiterbildungsbefugten (30’), oft als interdisziplinäre Visite mit Neuroradiologie, Unfallchirurgie, Anästhesie etc:
systematische Patientenvorstellung, Pharmakotherapie mit Analgosedierung oder Schmerztherapie, allgemeine und neurologische Untersuchungstechniken und Befunddokumentation, Prognose-Einschätzung und ggf. Zusammenarbeit mit dem Klinischen Ethikkomitee, Angehörigengespräche, Laboruntersuchungen, Neurophysiologische Untersuchungen Planung bzw. Durchführung von gebietsbezogener Diagnostik, interdisziplinären Konsilen, intensivmedizinisches Scoring etc.
- Koordination der Neurochirurgischen Mitarbeit bei der Notfallversorgung in der interdisziplinären Notaufnahme
Wöchentlich
- wöchentlich interdisziplinäre neurovaskuläre Konferenz: Vorstellung und interdisziplinäre Diskussion und Behandlungsplanung (Neurochirurgie, Neurologie, Gefäßchirurgie, interventionelle Neuroradiologie) aller Gefäßerkrankungen anhand vereinbarter Behandlungsalgorithmen (SOPs), Nachbeobachtung
- wöchentlich gemeinsames Neurowissenschaftliches Seminar der Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie, Neuropathologie und Neuroradiologie zu aktuellen Themen der Neuro-Fachgebiete
- Einbindung des Weiterzubildenden in die Studentische Lehre: Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von Untersuchunskursen auf der Intensivstation
Monatlich
- monatliche „Morbidity und Mortality“-Konferenz als Bestandteil der internen Qualitätskontrolle: oft als interdisziplinäre Konferenz
- monatliche Teilnahme an der interdisziplinären Schockraum-Konferenz zur kritischen Reflektion der Notfall/Traumaversorgung
Jährlich
- Mitarbeitergespräche aller ärztlichen Mitarbeiter mit dem Klinikleiter (strukturiertes Gespräch anhand eines vereinbarten Bogens), bei in Zusatzweiterbildung zur Intensivmedizin befindlichen Fachärztinnen und -ärzten werden dabei u.a. die Ausbildungsinhalte des vergangen Jahres besprochen, gegengezeichnet, sowie der Weiterbildungsplan und die Lerninhalte für das Folgejahr festgelegt
B. Ausbildungsjahr bezogene Weiterbildungsinhalte
1. Jahr
- allgemeine Aspekte der postoperativen intensivmedizinischen Behandlung nach neurochirurgischen Operationen und Verletzungen
- Atemunterstützung und verschiedene Intubationstechniken
- differenzierte Beatmungstherapie inkl. Entwöhnung nach Langzeitbeatmung
- Ernährungskonzepte bei Intensivpatienten
- Anleitung zur neurophysiologischen Diagnostik
- Behandlung von intrakraniellen- und intraspinalen Prozessen, insbesondere im Rahmen von Polytraumabehandlung mit Schwerpunkt Überwachung intrakraniller Druck (ICP) und Perfusionsdruck (CPP)
- Techniken der Bronchoskopie
- Tracheotomie
- Notfallbehandlung bei Schock, Herz-Kreislaufstillstand etc., ggf. Anlage passagerer Herz-Schrittmacher
- Spezielle Radiologische Kontrollen auf der Intensivstation
- Indikation zur erweiterten Radiologischen und Neuroradiologischen Diagnostik und Therapie
2. Jahr
- spezielle Aspekte und Techniken der postoperativen intensivmedizinischen Behandlung nach neurochirurgischen Operationen und Verletzungen
- selbständige neurophysiologische Diagnostik, auch konsiliarisch für andere Disziplinen in Absprache mit der Neurologischen Klinik
- spezielle interventionelle Therapie z.B. bei Vasospasmus nach Subarachnoidalblutung, Überwachung intraarterielle Therapie z.B. durch kontinuierliche Nimodipin-Infusion
- Anwendung extrakorporeller Ersatzverfahren bei akutem Organversagen in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachabteilungen
Prof. Dr. Hans Clusmann
Direktor der Klinik