Durale arteriovenöse Fisteln (durale AV-Fistel)
Bei einer arteriovenöse Fistel (AV-Fistel) kommt es zu einer Art Kurzschluss zwischen Arterie und Vene an der Hirnhaut. Im Normalfall fließt das Blut von Arterien durch Arteriolen, Kapillargefäße, Venolen und erst dann über Venen zum Herzen zurück. Diese vorgeschaltete, feine Aufzweigung verhindert, dass ein zu großer Druck in den abfließenden Venen entsteht. Bei der Fistel entsteht die direkte Verbindung von Arterie und Vene, typischerweise innerhalb der trennenden Hirnhaut, aber ohne die entscheidende, feine Aufzweigung. Hier tritt das Blut dann direkt von der Arterie in die Vene über und führt zu einer Überlastung des Venensystems. Dies kann zu Schlaganfällen und Blutungen führen. Wird eine Fistel an der Hirnhaut des Rückmarks (spinale, durale AV-Fistel) oder des Gehirn (kraniale, durale AV-Fistel) vermutet, ist die genaue Diagnose und Darstellung der Fistel entweder im CT oder MRT oder über eine Angiographie entscheidend. Dann kann das Risiko der Fistel genau eingeschätzt werden und eine Beratungsempfehlung ausgesprochen werden. Nicht alle Fisteln müssen behandelt werden (konservative Therapie); ist jedoch eine Behandlung erforderlich, kann diese entweder endovaskulär oder chirurgisch erfolgen. Die Wahl der Behandlungstechnik ist abhängig von Lage und Konfiguration der Fistel.
In Kooperation mit der Klinik für Neuroradiologie verfügen wir in Aachen über eine besonders große Expertise in der Diagnose und Behandlung von arteriovenösen Fisteln und beraten Sie gerne und umfänglich.