Forschung

Die Arbeitsgruppe von Ute Habel befasst sich hauptsächlich mit Emotionen und sozialen Kognitionen. Diese bestimmen maßgeblich unser Verhalten und unsere sozialen Interaktionen. Ihre Bedeutung wird besonders bei Beeinträchtigungen sichtbar, wie sie häufig bei psychischen Störungen vorkommen. Um deren diagnostisches, therapeutisches und prognostisches Potenzial zu ermitteln, widmet sich die Arbeitsgruppe den neuropsychobiologischen Korrelaten dieser Prozesse und ihrem mechanistischen Verständnis. Im Fokus stehen exemplarisch Aggression und Impulsivität bei gesunden Personen und Patienten mit psychischen Störungen. Ziel ist es, emotionale und kognitive Prozesse genauer zu charakterisieren, hauptsächlich mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), aber auch durch kombinierte fMRT-EEG-Messungen, physiologische, verhaltensbezogene und neuropsychologische Messungen. Diese werden multimodal und skalenübergreifend erfasst. Hierfür werden in experimentellen Ansätzen visuelle, olfaktorische, nozizeptive und akustische Reize verwendet. Gleichzeitig werden inhaltliche und methodische Einflussfaktoren (einschließlich Alter, genetische Disposition, hormonelle oder kulturelle Einflüsse, Qualitätssicherung) berücksichtigt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Berücksichtigung von Geschlecht als Einflussfaktor. Ab November 2024 wird Ute Habel Sprecherin des neu eingerichteten Transregio-SFB für Impulsivität und Aggression (TRR 379) sein.

Ein geeignetes Modell zur Untersuchung biologischer Geschlechtseinflüsse und der Geschlechtsidentität auf Gehirnstruktur und -funktion bietet die Studie an Transgender-Personen und die hormonellen Effekte der Geschlechtsumwandlungstherapie.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die funktionelle Bildgebungsbewertung und Entwicklung therapeutischer Interventionen, einschließlich psychotherapeutischer, aber auch nicht-invasiver Hirnstimulationsverfahren. Kürzlich hat die multimodale, rapide zunehmende Datenmenge zur Anwendung von datengetriebenen und modellbasierten Analysemethoden in Zusammenarbeit mit externen und internen Kollegen geführt, mit dem Ziel, diagnostische, prädiktive und prognostische Biomarker zu identifizieren.