Blutspendedienst der Uniklinik RWTH Aachen bezieht neue Praxisräume in der Innenstadt

Der Blutspendedienst der Uniklinik RWTH Aachen unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Hannes Klump öffnet seit Anfang Juli seine neuen Pforten in der Aachener Innenstadt – und damit näher an potenziellen Spenderinnen und Spendern. Mit dem neuen Standort in der Großkölnstraße 32 macht sich der Blutspendedienst attraktiver für alle, die mit ihrem Blut Leben retten möchten.

Der Blutspendedienst hat für die Uniklinik und Krankenhäuser der Region eine enorme Bedeutung. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr muss die Versorgung der Patienten mit Blutprodukten gewährleistet sein. Damit die Wege für die aktuellen und künftigen Spenderinnen und Spender möglichst kurz sind, bezieht die Abteilung ihre neuen Räume in der Großkölnstraße gleich unterhalb des Marktes. Auf 640 Quadratmetern entstand in den letzten Monaten eine großzügige Praxis mit Wartebereich, Arztzimmern, Laboren, Medizin- und Technikräumen und natürlich einem großen Spendesaal, in dem bis zu neun Spenderinnen und Spender für Vollblut und fünf Spendende für die Thrombozyten (Blutplättchen) gleichzeitig Platz finden.

Seit der Corona-Pandemie war der Blutspendedienst aus Platzgründen im großen Seminarraum der Uniklinik RWTH Aachen untergebracht. Eine beengte und ungünstige Situation für Spendende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die neuen Räumlichkeiten nehmen nun Rücksicht auf die hohen Ansprüche, denen eine moderne Blutspendeeinrichtung laut GMP-Anforderungen (Good Manufacturing Practice) bei der Arzneimittelherstellung genügen muss. Zudem punktet die Praxis mit guter Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten in der Nähe und einer ansprechenden Einrichtung und Ausstattung – schließlich sollen sich die freiwilligen Spenderinnen und Spender hier wohlfühlen. Mit dem Umzug erhofft sich der Blutspendedienst auch mehr Zulauf. Die Hürde, bis in die Uniklinik zu fahren, entfällt. „Wir bieten nicht nur ein wertiges Ambiente, auch die Wartezeiten sollen durch die großzügigen Räumlichkeiten reduziert werden. Wir wünschen uns, dass möglichst viele Menschen auf dieses neue Angebot in ihrer direkten Nähe aufmerksam werden“, sagt Prof. Hannes Klump.

Bedarf an Blutspenderinnen und Blutspendern ist hoch

Blutspenderinnen und Blutspender werden weiterhin dringend gesucht. In der Uniklinik RWTH Aachen besteht jährlich ein Verbrauch von mindestens 25.000 Erythrozytenkonzentraten und circa 11.000 Plasmen sowie von rund 3.000 Thrombozytenkonzentraten. Der Bedarf von anderen Krankenhäusern oder Praxen in Aachen und der näheren Umgebung ist dabei noch nicht mit eingeschlossen. Nach einem Verkehrsunfall kann ein einziger Patient allein 50 oder mehr Blutkonserven benötigen, damit er weiterleben kann. Für die Versorgung der Patienten mit Blutprodukten ist es deshalb sehr wichtig, dass jeder gesunde Erwachsene sein persönliches Engagement zeigt, indem er Blut spendet. „Wir freuen uns, dass die Blutspende nun ihr innerstädtisches Domizil beziehen kann“, erklärt Prof. Ittel, Ärztlicher Direktor der Uniklinik RWTH Aachen. „In den letzten Jahren hat die Abteilung große Anstrengungen unternommen, um neue Generationen an diese wichtige Aufgabe heranzuführen. Mit dem neuen Standort und der zentralen Erreichbarkeit sollte dies künftig noch besser möglich sein. Wir kommen dem Publikum damit ein großes Stück näher!“

Die Weiterverarbeitung der Blutprodukte verbleibt im Hauptgebäude der Uniklinik RWTH Aachen in der Pauwelsstraße. Der Blutspendedienst ist ein Teil des Instituts für Transfusionsmedizin. Als zentrale Einrichtung der Uniklinik RWTH Aachen nimmt dieses interdisziplinäre Aufgaben der Krankenversorgung wahr. Hierzu zählen unter anderem die Herstellung von Blutkonserven wie zum Beispiel Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate, gerinnungsaktiven Frischplasmen sowie die Herstellung und Weiterverarbeitung von autologen und allogenen Stammzellpräparationen, oder auch die Behandlung von immunologischen Komplikationen, die nach einer Stammzelltransplantation auftreten können. Pro Jahr werden für die Behandlung transfusionspflichtiger Patientinnen und Patienten bis zu 60.000 Blutkomponentenpräparate bereitgehalten. Die Transfusionsmedizin übernimmt auch umfassende Laboranalytik zur Vorbereitung, Steuerung und Beratung bei der Hämotherapie, vor allem bei immunhämatologischen Problempatienten mit Auto- oder Alloantikörpern.

Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website: www.ukaachen.de/blutspende.

Ein Piks kann Leben retten (v. l.): Liz Stelmaszyk freut sich mit Krankenpfleger Thomas Jazdzyk, Larissa Paßmann vom Blutspendedienst und Univ.-Prof. Dr. Hannes Klump über die neuen Räumlichkeiten der Blutspende in der Aachener City.