Therapie

In der Akuttherapie besteht zum einen die Möglichkeit einer sogenannten intravenösen Lysetherapie, bei der eine Substanz in die Vene injiziert wird, mit der im Idealfall das gebildete Gerinnsel im Gehirn aufgelöst werden kann. Diese Behandlung wird in jeder neurologischen Klinik mit Stroke Unit vorgehalten.

Bei Verschluß eines großen Gefäßes besteht zusätzlich die Möglichkeit der Entfernung des Blutgerinnsels mittels eines Katheters, der in die Arterie des Gehirns vorgeschoben wird (sogenannte Thrombektomie). Dabei wird ähnlich wie beim Herzkatheter in der Regel eine Arterie in der Leiste punktiert und ein Katheter bis zum betroffenen Gefäß vorgeschoben. Diese Behandlung erfolgt durch einen Neuroradiologen.

Nach einem erlittenen Schlaganfall und ggf. Durchführung einer der oben genannten Therapien erfolgt die Behandlung auf einer darauf spezialisierten Abteilung, der sogenannten Stroke Unit. Dabei werden wichtige Parameter wie Blutdruck, Puls, Körpertemperatur und Blutzucker engmaschig überwacht. Weiterhin erfolgen regelmäßige neurologische Untersuchungen, um Veränderungen frühzeitig erkennen zu können. Auf der Station arbeiten Neurologen mit speziell ausgebildeten Mitarbeitern im Pflegebereich gemeinsam mit Ergotherapeuten, Logopäden, Krankengymnasten und dem Sozialdienst. Sehr frühzeitig beginnen frührehabilitative Maßnahmen.

Nach einer individuell variablen Zeit auf der Stroke Unit erfolgt entweder die Weiter-verlegung auf die neurologische Normalstation oder direkt in die Rehabilitation. Medizinische Maßnahmen zur Sekundärprophylaxe (Schutz vor einem erneuten Schlaganfall) werden ausgearbeitet, besprochen und empfohlen. Sind die Beschwerden deutlich rückläufig, sind auch eine Entlassung und die Weiterbehandlung durch den Hausarzt möglich.

Cerebrovaskuläre Konferenz

Die interdisziplinäre cerebrovaskuläre Konferenz dient der Besprechung von komplexen Gefäßpathologien. Hierzu zählen Aneurysma, Stenosen, AV-Malformationen und viele mehr. Das Entscheidungsgremium der Konferenz setzt sich zusammen aus Direktoren und Oberärzten der Kliniken für Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie und Gefäßchirurgie. Punktuell und bei Bedarf sind die Kliniken für Kardiologie/Pulmonologie, für Herz-Thorax-Chirurgie und für (Neuro-) Pädiatrie beteiligt. Zuweiser können über diese E-Mail Patienten anmelden. Wichtig ist die Bereitstellung des vorhandenen Bildmaterials sowie eine kurze Anamnese und Darlegung der Fragestellung.