Uniklinik RWTH Aachen stellt Projekt „AIDA“ auf der weltgrößten Medizintechnik-Messe in Düsseldorf vor

Mit hausärztlichen Telekonsultationen die Zukunft der stationären Altenpflege gestalten

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes Arbeitsentwicklung In Der Altenpflege (AIDA) wird ein telemedizinisches System für die stationäre Altenpflege erprobt. Mit dem sogenannten „Teledoc“ erfolgen regelmäßige Telekonsultationen zwischen Bewohnern aus Altenpflegeeinrichtungen und ihren betreuenden Hausärzten. Das interdisziplinäre Konsortium, zu dem auch die Klinik für Anästhesiologie der Uniklinik RWTH Aachen gehört, zeigt, wie durch Videokonsultationen die hausärztliche Versorgung in der stationären Altenpflege verbessert werden kann. Die AOK Rheinland/Hamburg ist als Projektpartner ebenfalls beteiligt. Begleitende Forschung aus den Bereichen von Arbeitswissenschaft und Lehre bieten wertvolle Erkenntnisse zum Innovation- und Digitalisierungsprozess. Das Projekt AIDA ist vom 14. bis 17. November in der weltgrößten Medizintechnik-Messe in Düsseldorf auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen in Halle 12 in Düsseldorf vertreten. Praktische Umsetzung und klinischer Nutzen werden zudem in zwei Vorträgen vorgestellt.

Die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen steigt in den Industrienationen im Rahmen der demographischen Entwicklung stetig an und führt zu einem immer stärkeren Bedarf an Einrichtungen der stationären Altenpflege. Da ältere Menschen immer länger in der ambulanten Pflege zu Hause versorgt können, sind die Bewohner bei Aufnahme in ein Altenpflegeheim heute kränker und pflegebedürftiger als noch in den letzten Jahrzehnten. Um eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes zu vermeiden, benötigen sie regelmäßige medizinische Untersuchungen und Betreuung, insbesondere durch die behandelnden Hausärzte. Trotz der wichtigen Bedeutung für die Bewohner gehen die Zahl der ärztlichen Hausbesuche in Pflegeheimen zurück. Mit telemedizinischen Lösungen können Bewohner aus der Ferne betreut werden. Daher haben sie ein großes Potential, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Im Projekt AIDA wird ein telemedizinisches Rollständersystem, der sogenannte „Teledoc“ in den Altenpflegeheimen genutzt, um virtuelle Hausbesuche der Bewohner zu ermöglichen. Hierbei unterstützt pflegerisches Fachpersonal vor Ort den Ablauf und führt auf Delegation des Arztes weitere medizinische Diagnostik und ärztliche Maßnahmen am Bewohner durch. Die Interpretation der Befunde und die daraus resultierende Therapieentscheidung erfolgt durch den Arzt. In Abgrenzung zu reinen Videosprechstunden ohne weitere Diagnostik spricht man hier bei erweiterter Diagnostik und Unterstützung der Bewohner von sogenannten Telekonsultationen. Seit Beginn des Jahres 2021 finden in AIDA zusätzlich zu den normalen Hausbesuchen telemedizinische Visiten statt. Im Projekt zeigt sich eine hohe Akzeptanz bei Bewohnern, pflegerischen Fachpersonal und Ärzten. Zudem kann durch die Hausbesuche ergänzende Televisiten die Versorgung der Bewohner verbessert werden. Das überzeugende Gesamtkonzept von AIDA unterstreicht, dass mittels Digitalisierung die Altenpflege zukunftsfähig gemacht werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf https://projekt-aida.org/.

Einsatz des TeleDocs in der Pflegeeinrichtung St. Gereon Seniorendienste in Hückelhoven.

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