Das Team der Uniklinik RWTH Aachen / Universitätsklinikum Erlangen gewinnt den mit 5.000 Euro dotierten diesjährigen Forschungspreis, den sich die Forscher mit dem Team der LMU München teilen. Das Aachen/Erlanger Team, bestehend aus Prof. Dr. Sven Reich, Zahnarzt Oliver Hartkamp, cand. med. dent. Hannes Bothung (alle Zahnärztliche Prothetik, Uniklinik RWTH Aachen), Zahnarzt Florian Peters (MKG-Chirurgie Aachen) und Prof. Dr. Ulrich Lohbauer (Zahnklinik 1, Erlangen), wies in der zweiteiligen Arbeit zunächst in in-vitro Versuchen nach, dass das Messen von Abnutzung an Zahnoberflächen durch so genannte Intraoral-Scanner, die in der Mundhöhle des Patienten eingesetzt werden können, prinzipiell möglich ist. Auf diese Weise können Oberflächendaten dreidimensional im Patientenmund schnell erfasst und analysiert werden. Diese Methode ist attraktiv, um das Fortschreiten von Abnutzungserscheinungen von Zähnen in der Mundhöhle des Patienten zu überwachen und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten sowie die „Abnutzungsfreudigkeit“ von Zahnersatz-Werkstoffen zu erfassen. Dieses letztere Thema wurde im zweiten, klinischen Teil der Arbeit in Bezug auf Zirkonoxidkronen untersucht. So wiesen die Kontaktzonen der „Gegenspieler“ dieser Kronen eine akzeptable mittlere vertikale Abnutzung von ca. einem Zehntel Millimeter (103 Mikrometer) nach zwei Jahren auf. Die Arbeit ist die erste öffentlich bekannte, die die Verschleißmessung im ausschließlich digitalen Workflow beschreibt.
Bildlegende:
Die Abbildung zeigt die Überlagerung von zwei dreidimensionalen digitalen Abformungen, die mit einem Intraoralscanner im Patientenmund erstellt wurden. Das identische Areal wurde zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst. Durch die Überlagerung können nun farbcodiert Oberflächenveränderungen über die Zeit dargestellt werden. Die dunkelblauen Areale zeigen die Bereiche, die einen erhöhten vertikalen Verlust zeigen.