Die Gedächtnisambulanzen in Deutschland spielen bei diesen Entwicklungen eine zentrale Rolle. Sie sind die Expertenzentren für den direkten Transfer des wissenschaftlichen Fortschritts in die Praxis. Gedächtnisambulanzen sind seit Ende der 1980er Jahre zunächst an Universitätskliniken und heute weit darüber hinaus etabliert. Univ.-Prof. Dr. Frank Jessen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik Köln, Arbeitsgruppenleiter im Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) sowie Sprecher des neu gegründeten Deutschen Netzwerks Gedächtnisambulanzen: „Die Gründung des Netzwerkes war ein erforderlicher Schritt vor dem Hintergrund der Dynamik der Entwicklungen in Diagnostik und Therapie von Demenzen. Wir haben folgende Ziele: Überführung von Innovationen aus der Forschung in die Versorgung, Weiterentwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards, Durchführung hochwertiger Fort- und Weiterbildungen, Vertiefung der lokale Vernetzung der Gedächtnisambulanzen mit den Versorgern von Demenzerkrankten und Interessensvertretung gegenüber Versorgungspartnern.“ Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Schulz, Direktor der Klinik für Neurologie an der Uniklinik RWTH Aachen und zweiter Sprecher des DNG, betont: „Aufgrund der rasanten Entwicklung in der Diagnostik von Demenzerkrankungen und der wahrscheinlich bald verfügbaren spezifischen Therapien sind Gedächtnisambulanzen zwingend erforderlich, um den Fortschritt schnell und hochwertig in die Versorgung zu bringen.“
Website des DNG: www.dga-netz.de