Die Silvesternacht ist für die meisten ein ganz besonderes Erlebnis. Viele begrüßen das neue Jahr mit Böllern und Raketen, aber nicht alle gehen sorgsam damit um. Jedes Jahr landen in der Silvesternacht mehrere Personen aufgrund eines nicht vorschriftsmäßigen oder leichtsinnigen Umgangs mit Feuerwerkskörpern in der Notaufnahme. Auch in der Uniklinik RWTH Aachen werden jedes Jahr rund um den Jahreswechsel mehrere Patientinnen und Patienten mit Handverletzungen behandelt.
Zu den häufigsten Verletzungen gehören Verbrennungen, abgetrennte Finger oder Fingerglieder. Univ.-Prof. Dr. med. Justus P. Beier, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen, rät Betroffenen, nach einem Unfall die Hand auf jedem Fall von einem Spezialisten schnellstmöglich behandeln zu lassen, denn auch unscheinbar wirkende Wunden können an der Hand gravierende Folgen haben.
Verletzungen der Hände bedeuten oft monatelange oder sogar lebenslange Einschränkungen im Alltag. Von daher sollten von Raketen, Knallern und Böllern Begeisterte besonders vorsichtig sein und unter allen Umständen folgende Hinweise beachten:
- Nur zugelassene Feuerwerkskörper nutzen, weil illegale eine höhere Verletzungsgefahr als zertifizierte Böller aus dem Handel haben und gravierende Verletzungen der Finger zur Folge haben können.
- Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her.
- Vor dem Anzünden sind die Gebrauchsanweisung und die Sicherheitshinweise sorgfältig zu lesen.
- Blindgänger (Feuerwerk, das nicht korrekt zündet) sollten Sie auf keinen Fall erneut anzünden, sondern ausreichend abkühlen lassen und bei einem Recycling- oder Wertstoffhof entsorgen.
- Verwenden Sie nur Feuerwerkskörper, die nicht in der Hand gezündet werden müssen.
- Feuerwerkskörper und Raketen sind „Sprengstoff". Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
- Bei kleineren Verbrennungen sollte die betroffene Stelle umgehend gekühlt werden. Bei Handverletzungen ist die Wunde steril abzudecken.