Mittwoch, 02.03.2022, 16:30 bis 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: In Abhängigkeit von der aktuellen Pandemie-Situation finden die Veranstaltungen online statt. Nach Anmeldung unter medizininformatik@ukaachen.de lassen wir Ihnen die Zugangsdaten zukommen. Alternativ können Sie sich in unseren Verteiler aufnehmen lassen und wir senden Ihnen dann die Zugangsdaten automatisch zu.
Veranstalter: Institut für Medizinische Informatik
Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Interessierte
Referentin: Renate Nantschev, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Medizinische Informatik
UMIT- Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol
Die Anerkennung der Fortbildungspunkte wird bei der Ärztekammer beantragt.
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Abstract:
Pflegeinformatik und das Potential pflegerischer Routinedaten für die Sekundärnutzung.
Renate Nantschev, UMIT TIROL – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol, Austria renate.nantschevumit-tirolat
Eine effiziente Patientenversorgung ist ohne Digitalisierung kaum mehr denkbar. Nicht überraschend findet man daher auch eine zunehmende Digitalisierung bei der Unterstützung pflegerischer Dokumentationsprozesse. Dabei übernehmen fachlich kompetente Pflegeinformatiker:innen eine wesentliche Rolle den Digitalisierungsprozess effektiv mitzugestalten, um mögliche Potentiale nachhaltig besser nutzen zu können.
Der IT-Report Gesundheitswesen 2020 [1] zeigt die hohe Verbreitung der Digitalisierung in der Pflege in Deutschland und Österreich: 46% der befragten 448 deutschen Einrichtungen geben an, dass IT-gestützte Pflegedokumentation in mindestens der Hälfte ihrer Einheiten genutzt wird. In Österreich ist diese Verbreitung mit 75% (bei 45 befragten Einrichtungen) höher, und in der Schweiz mit 88% (bei 60 befragten Einrichtungen) am höchsten.
Diese weiterführende Nutzung wird als Sekundärnutzung von Routinedaten (engl. Secondary Use) bezeichnet. Darunter versteht man die Weiterverwendung bereits dokumentierter klinischer Routinedaten für andere Zwecke als ursprünglich beabsichtigt [2]. Das setzt allerdings voraus, dass die Daten in der erforderlichen Qualität vorliegen und bedeutet, dass diese standardisiert, korrekt und vollständig erfasst werden müssen [3].
Dieser Vortrag soll einen kurzen Einblick in das Themafeld der Sekundärnutzung pflegerischer Routinedaten geben und anhand aktueller Forschungsprojekten die Herausforderungen und Möglichkeiten der Umsetzung aufzeigen.
[1] Hübner, U., Esdar, M., Hüsers, J., Liebe, J.-D., Naumann, L., Thye, J., & Weiß, J.-P. (2020). IT-REPORT Gesundheitswesen: Wie reif ist die Gesundheits-IT aus Anwenderperspektive?Schriftreihe der Hochschule Osnabrück. Abrufbar unter: https://www.hs-osnabrueck.de/it-report-gesundheitswesen/publikationen/.
[2] Hackl, W. O. (2013). Erschließung und Sekundärnutzung von Routinedaten aus der klinischen und pflegerischen Prozessdokumentation: Ein Rahmenkonzept, Vorgehensmodell und Leitfaden. UMIT- Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik.
[3] C. Safran, “Update on Data Reuse in Health Care,” IMIA Yearbook of Medical Informatics, 2017, pp. 24–27.