Das Virtuelle Krankenhaus Nordrhein-Westfalen (VKh.NRW) erweitert sein Beratungsangebot für Kliniken, die an das telemedizinische Netzwerk angeschlossenen sind. Ärztinnen und Ärzte von Patienten, die an einem Lebertumor oder an einer Seltenen Erkrankung leiden, können von neu hinzugekommenen Expertenzentren Unterstützung erhalten.
Bereits seit März 2020 bietet das VKh.NRW Ärztinnen und Ärzten aus teilnehmenden Kliniken einen digitalen fachlichen Austausch sowie eine Beratung und Behandlungsunterstützung zur Versorgung von schwer an COVID-19 erkrankter Patienten an. Dadurch konnten nicht nur kleinere Krankenhäuser von dem Know-how größerer spezialisierter Expertenzentren profitieren, sondern die Telemedizin entlastet das Gesundheitssystem als Ganzes durch die Nutzung von Synergieeffekten. Seit wenigen Wochen gehört bereits die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwersten Herzerkrankungen zum Behandlungsangebot, jetzt können darüber hinaus auch Patientinnen und Patienten mit Lebertumoren und Seltenen Erkrankungen telemedizinisch behandelt werden.
Bisher konnten die teilnehmenden Krankenhäuser über Telekonsile mit Expertinnen und Experten zu COVID-19 von der Uniklinik RWTH Aachen, dem Universitätsklinikum Münster und zur schweren Herzinsuffizienz mit dem Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) Nordrhein-Westfalen Kontakt aufnehmen. Für das Know-how im Bereich Lebertumore und Seltene Erkrankungen gehören zu den ersten Zentren, die ihre Expertise zur Verfügung stellen die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Uniklinik RWTH Aachen für Lebertumore sowie die Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Münster und am Katholischen Klinikum Bochum für Seltene Erkrankungen. Weitere Expertenzentren folgen in Kürze.
Spitzenmedizin für alle Bürgerinnen und Bürger
Ob Menschen in NRW auf dem Land oder in der Stadt leben, soll keinen Unterschied in der Qualität der medizinischen Behandlung ausmachen. Um schnell und unkompliziert allen Menschen einen Zugang zu medizinischen Expertinnen und Experten zu ermöglichen, wurde das VKh.NRW gegründet. Die Anzahl der teilnehmenden Krankenhäuser wächst weiterhin stetig – mittlerweile ist mehr als jede dritte Klinik im Land an die Infrastruktur angeschlossen. Zukünftig soll zudem auch Einrichtungen aus der ambulanten Versorgung die Teilnahme an dem Virtuellen Krankenhaus NRW offenstehen. Das Land NRW fördert das Projekt aktuell mit insgesamt rund 11,5 Millionen Euro, weil eine regelhafte Finanzierungsform bisher nicht erfolgt ist. Bisher haben alle Expertinnen und Experten rund 3.800 telemedizinische Beratungsleistungen durchgeführt.