Am 07. und 08. März 2025 richtete die Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen die diesjährige Wissenschaftsakademie der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie (DAM) aus. Unter Leitung und Moderation von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Justus P. Beier, Mitglied im erweiterten DAM-Vorstand und Beirat für Forschung in der Mikrochirurgie, und Oberärztin Dr. med. Astrid Bülow stellten 12 forschende Mikrochirurginnen und Mikrochirurgen aus Deutschland und der Schweiz, die sich in der Weiterbildung zu Plastischen Chirurginnen und Chirurgen befinden, ausführlich ihre wissenschaftlichen Projekte vor. Hierbei wurden sowohl bereits gewonnene Erkenntnisse präsentiert als auch zukünftige Projektvorhaben und -ideen ausgetauscht und kritisch diskutiert.
Breitgefächertes Programm
Die Themen des breitgefächerten Programms reichten von experimentellen Grundlagenarbeiten zur Scaffold-basierten Gewebszüchtung in klinisch relevanten Volumina, neu entdeckten onkogenen Splicevarianten von Transkriptionsfaktoren in Sarkomen, der Beeinflussung von humanen Fettstammzellen in Richtung unterschiedlicher Differenzierung, über klinische Daten zur roboterassistierten Mikrochirurgie und zum Einsatz von IGF-I und Hyaluronsäure zur Reduktion der negativen Wirkung von Strahlung auf menschliche Keratinozyten bis hin zu innovativen Behandlungsansätzen der mikrochirurgischen Lymphgefäßchirurgie im Kontext der Rolle des meningealen Lymphsystem bei neurodegenerativen Erkrankungen. „Es hat mich begeistert zu sehen, in welcher Bandbreite heute mikrochirurgische Forschung stattfindet und dass es weiterhin junge Nachwuchsforschende gibt, die so engagiert und – häufig neben dem bereits sehr vereinnahmenden Klinikalltag – so hochwertige experimentelle und klinische Forschungsvorhaben durchführen“, fasst Klinikdirektor Prof. Beier seine Eindrücke der diesjährigen Wissenschaftsakademie der DAM in Aachen zusammen.
Preisverleihung der Wissenschaftsakademie
Aus der Reihe der durchweg exzellenten Forschungsprojekte stachen zwei Arbeiten besonders hervor, die mit dem jeweils mit 500 € dotierten Preis der Wissenschaftsakademie ausgezeichnet wurden: Dr. med. et phil. Isabel Arenas Hoyos aus der Universitätsklinik für Plastische- und Handchirurgie am Inselspital, Universitätsspital Bern, erhielt den Preis für ihre grundlagenwissenschaftliche, tierexperimentelle Arbeit über ein innovatives Medikamentabgabesystem zur Vermeidung der lebenslangen systemischen Immunsuppression nach vaskularisierten Komposit-Allotransplantationen. Antonia von Riedheim aus dem Zentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg erhielt den Preis für den besten klinischen Forschungsbeitrag für ihre Arbeit über den Vergleich zweier Rekonstruktionsverfahren zur Koaptation von Fingernerven. Beide Preisträgerinnen sind zudem eingeladen, bei der 46. Jahrestagung der DAM vom 13. – 15. November 2025 in Wien ihre Arbeiten im Rahmen der Preisträgersitzung vorzustellen.