Pathophysiologie der Erregbarkeit von peripheren Neuronen
Die Schmerzforschung leidet aktuell an einem Translationsproblem: Pathomechanismen oder Therapien der Maus sind beim Menschen oft wirkungslos. In der Psychiatrie sind verlässliche präklinische Modelle selten. Daher ist ein menschliches zelluläres System unabdingbar. Wir arbeiten daher mit induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) von Patienten und Probanden und generieren so sensorische periphere Neurone und zentrale Nervenzellen. Mit elektrophysiologischen Methoden untersuchen wir die Erregbarkeit – und damit die relevante Funktion – dieser Zellen und können so Konsequenzen von Genetik, Pharmakologie und anderen Manipulationen direkt in der funktionellen Pathophysiologie der Zellen ablesen. Hierbei interessieren uns vor allem periphere und neuropathische Schmerzsyndrome, aber auch Schizophrenie und Autismus.
Mehr über unsere Stammzellforschung erfahren Sie in diesem Video des Stammzellnetzwerks NRW:
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Laura De Laporte vom DWI (Leibniz-Institut für interaktive Materialien) arbeiten wir innerhalb des Graduiertenkollegs ME3T an einem 3D innervierten Hautmodell, basierend auf Hydrogelen, um die veränderte Keratinozyten-Nerven-Interaktion und neuronale Erregbarkeit z.B. bei Entzündungen oder genetischen Erkrankungen untersuchen zu können.
Um Zellmodelle möglichst nahe am Menschen zu verwenden, nutzen wir auch sensorische Neurone des Schweins, die wir eingehend elektrophysiologisch und genetisch charakterisieren.