ALK (tyrosine kinase receptor oder CD246)-FISH-Analyse
Bei der ALK-FISH-Analyse wird untersucht, ob eine bestimmte chromosomale Veränderung, eine so genannte Translokation, zwischen dem ALK-Gen auf Chromosom 2 und einem weiteren Gen vorliegt. Als weiteres Gen ist häufig das ebenfalls auf Chromosom 2 gelegene EML4-Gen betroffen. Translokationen unter Beteiligung von ALK werden bei verschiedenen Krebsarten beobachtet, wie etwa bei dem anaplastisch-großzelligen Non-Hodgkin-Lymphom (ALCL) und bei Lungenkrebs. Bei etwa drei bis sieben Prozent der Patienten mit einem nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) kann dabei eine EML4-ALK-Translokation am Tumorgewebe nachgewiesen werden. In diesem Fall profitieren die betroffenen Lungenkrebspatienten bei einem palliativen Behandlungsansatz von einer Therapie mit einem Tyrosinkinaseinhibitor (Crizotinib, Handelsname: Xalkori). Das Wirkprinzip dabei ist wie folgt: Durch das Fusionieren der Gene, wobei der ALK-Bruchpunkt in der Regel in Exon 20 liegt, kommt es zur Bildung eines Fusionsproteins, welches zu einer fehlerhaften Überfunktion der ALK-Tyrosinkinase führt. Tyrosinkinaseinhibitoren hemmen die Aktivität der fehlerhaften ALK-Tyrosinkinase. Es kommt zu einer Unterdrückung der nachgeschalteten Signalwege und letztlich zum programmierten Zelltod der Tumorzellen und somit zu einer Reduktion der Tumormasse.
Bei der FISH-Analyse wird eine Translokation, die das ALK-Gen betrifft, mittels spezifischer FISH-Sonde direkt auf einem Schnittpräparat des Tumors nachgewiesen. Die Analyse erfolgt an Tumormaterial, das im Rahmen der pathologischen Diagnostik asserviert wurde, sogenanntes Paraffinmaterial. Das Analyseergebnis liegt üblicherweise wenige Tage nach Probeneingang vor und wird dem behandelnden Arzt übermittelt.