MET (MET proto-oncogene, receptor tyrosine kinase)-FISH-Analyse
Bei der MET-FISH-Analyse wird untersucht, ob eine bestimmte genetische Veränderung des MET-Gens (auch: hepatocyte growth factor receptor gene, HGFR) eine so genannte Gen-Amplifikation (Vervielfältigung) vorliegt. MET-Amplifikationen werden bei verschiedenen Krebsarten beobachtet, wie etwa bei Magenkrebs und bei Lungenkrebs. Bei einem Teil der Patienten (etwa zwei bis fünf Prozent) mit einem nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) kann dabei eine MET-Amplifikation am Tumorgewebe nachgewiesen werden. Der Nachweis einer solchen Amplifikation ist von prognostischer Bedeutung bei Patienten mit NSCLC für das therapeutische Ansprechen auf Tyrosinkinaseinhibitoren. Fünf bis 20 Prozent der NSCLC-Patienten mit Mutationen im EGFR-Gen und erworbener Resistenz gegenüber EGFR-Tyrosinkinaseinhibitoren zeigen eine MET-Amplifikation. Klinische Studien zu einem möglichen therapeutischen Nutzen von Tyrosinkinaseinhibitoren (z. B. Crizotinib) bei betroffenen Lungenkrebspatienten dauern noch an. Das Wirkprinzip dabei wäre wie folgt: Durch die Vervielfältigung des Gens kommt es zu einer Überfunktion des MET-Proteins. Tyrosinkinaseinhibitoren hemmen die Aktivität dieser fehlerhaften Rezeptor-Tyrosinkinase-Funktion. Es kommt zu einer Unterdrückung der nachgeschalteten Signalwege und letztlich zum programmierten Zelltod der Tumorzellen und somit zu einer Reduktion der Tumormasse.
Bei der FISH-Analyse wird eine Amplifikation des MET-Gens mittels spezifischer FISH-Sonde direkt auf einem Schnittpräparat des Tumors nachgewiesen. Die Analyse erfolgt an Tumormaterial, das im Rahmen der pathologischen Diagnostik asserviert wurde, sogenanntes Paraffinmaterial. Das Analyseergebnis liegt üblicherweise wenige Tage nach Probeneingang vor und wird dem behandelnden Arzt übermittelt.