Vorstellung des Registers
Angesichts der COVID-19 Pandemie wurde an der Uniklinik RWTH Aachen im Jahre 2020 mit Unterstützung des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.V. (BDP) und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) ein zentrales Register der Obduktionen von an COVID-19 Verstorbenen aufgebaut (DeRegCOVID).
Diese Initiative wurde vom Bundesministerium für Gesundheit nachdrücklich begrüßt und unterstützt.
Die Obduktion hat auch heute unverändert eine große Bedeutung für das Verständnis der Pathogenese von Krankheiten, dies gilt insbesondere, wenn die Erkrankung durch ein bisher unbekanntes Pathogen wie SARS-CoV (2002, weltweit), MERS-CoV (2012, Arabien), SARS-CoV-2 (2020, weltweit) ausgelöst wird bzw. wenn es zu Mutationen von bekannten Viren kommt, wie bei dem Influenza Virus H1N1 (2009, weltweit) und dem Influenza Virus H5N1 (2004, weltweit).
Zum Zeitpunkt des Auftretens der Erkrankung oder Mutation ist über die Pathogenese der neuen Erkrankung wenig bekannt. Dies gilt sowohl für die Ausbreitung innerhalb des menschlichen Körpers als auch die Auswirkungen auf die jeweiligen Organe und Zellen. Schließlich ist bislang auch unklar, welche prädisponierenden, klinisch nicht manifesten pathologischen Veränderungen bzw. Grunderkrankungen für milde, schwere oder letale Verläufe verantwortlich sind.
Die Obduktion von Patienten ergibt eine einzigartige Möglichkeit zu helfen, die Pathophysiologie und die Verläufe der Erkrankung besser zu verstehen und damit einige der offenen Fragen zu beantworten. Bestenfalls kann durch solche Erkenntnisse die Therapie der Patienten verbessert werden.
Das Ziel des DeRegCOVID-Registers ist es, möglichst alle Obduktionsfälle von COVID-19-Erkrankten deutschlandweit zu erfassen und anschließend als zentrale Vermittlungsstelle für Datenanalyse und Forschungsanfragen zu dienen. Zudem fungiert das DeRegCOVID-Register als Rückgrat von DEFEAT PANDEMIcs.
Das Register wird vom Institut für Pathologie der Uniklinik RWTH Aachen in enger Kooperation mit dem Institut für Medizinische Informatik und dem Center for Translational & Clinical Research (CTC-A) der Uniklinik RWTH Aachen koordiniert und geleitet.
Bei Interesse an einer Teilnahme finden Sie hier auch den Flyer für das Register.