Neue Behandlungsmöglichkeiten für del(5q) Myelodysplastisches Syndrom entdeckt

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Schneider-Kramann hat bedeutende Fortschritte im Verständnis des del(5q) Myelodysplastischen Syndroms (MDS) gemacht, einer Blutkrankheit, die durch die Deletion eines Teils des 5. Chromosoms gekennzeichnet ist und das Risiko für die Entwicklung von akuter Leukämie erhöht. Die Studie fokussierte sich auf die Gene Csnk1a1 und Egr1 im deletierten Bereich und das häufig mutierte Gen Trp53. Durch den Einsatz von CRISPR/Cas9 wurden in Blutvorläuferzellen gezielt genetische Veränderungen vorgenommen, die zur Entwicklung einer akuten Leukämie führten.

Die Forschenden entwickelten ein neues Modell, mit dem Leukämiezellen für Untersuchungen und Medikamententests unbegrenzt kultiviert werden können. Ein erster Test mit dem CSNK1-Inhibitor A51 zeigte, dass Leukämiezellen, die sowohl eine Haploinsuffizienz von Csnk1a1 als auch eine Trp53-Mutation aufwiesen, besonders anfällig für die Behandlung waren. A51 reduzierte effektiv die Anzahl der Leukämiezellen in Tiermodellen und förderte die Erholung des Knochenmarks.

Die Untersuchung legte dar, dass die Aktivität der MAPK und Myc Signalwege, gesteuert durch die genetischen Veränderungen in Csnk1a1 und Trp53, eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Leukämie spielt. Die Behandlung mit A51 unterdrückte erfolgreich die Myc-Proteinexpression, was entscheidend für die Reduktion der Leukämiezellen war.

Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt in Richtung der Entwicklung neuer Therapien für das del(5q) MDS, indem sie spezifische genetische Mechanismen aufdecken, die für zielgerichtete Behandlungen genutzt werden können. Die Entdeckung von A51 als wirksames Medikament bietet neue Hoffnung für Patienten mit dieser spezifischen Form von Leukämie. (DOI: 10.1182/bloodadvances.2022008926)

© Evert Doorn Fotografie

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