Hermann-Rein-Award 2022 geht an Dr. med. Susanne Fleig

Dr. med. Susanne Fleig, Oberärztin in der Klinik für Altersmedizin (Medizinische Klinik VI; Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Cornelius Bollheimer) an der Uniklinik RWTH Aachen, hat den diesjährigen Hermann-Rein-Award der Deutschen Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie (GfMVB) erhalten. Der von Servier Deutschland GmbH gesponserte Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Mikrozirkulation und Gefäßbiologie und der British Microcirculation and Vascular Biology Society im Juli in Berlin verliehen. In diesem Jahr wurde der Preis bei zwei hervorragenden Arbeiten auf zwei erste Preisträger aufgeteilt: Dr. Rainer Kaiser (LMU München) wurde ebenfalls ausgezeichnet.

 

Mit dem Preis ehrt die GfMVB Dr. med. Susanne Fleig für ihren herausragenden Beitrag auf dem Gebiet der experimentellen und klinischen Forschung in der Mikrozirkulation und Gefäßbiologie. In ihrem Paper „Loss of vascular endothelial notch signaling promotes spontaneous formation of tertiary lymphoid structures“ wies  die Fachärztin für Innere Medizin und Nephrologie nach, dass der Notch-Signalweg in Endothelzellen bei der Entstehung tertiärer Lymphstrukturen (TLS) eine Rolle spielt. Bei TLS handelt es sich um lymphknotenartige Strukturen, also natürliche Immunzentren, in soliden Organen, die infolge chronischer Entzündungsprozesse entstehen, und je nach Kontext hilfreich oder schädlich sein können; in der Niere sind sie in vielen Autoimmunerkrankungen nachgewiesen, beispielsweise bei Lupus, ANCA-Vasculitis oder Glomerulonephritiden. Typischerweise entstehen diese Strukturen entlang von Blutgefäßen, die natürlicherweise alle Organe durchziehen. Neu ist nun, dass die Endothelzellen, die die Blutgefäße von innen auskleiden, eine Rolle bei ihrer Entstehung spielen: Spezifische Ablation des Notch-Signalwegs in Endothelzellen führte zur spontanen Entstehung von TLS. Ein besseres Verständnis der Entstehung und Steuerung dieser Strukturen könnte zu neuartigen Immuntherapien führen.

Das Paper in Nature Communications ist hier zu finden.

Über die GfMVB

Die Deutsche Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie verfolgt das Ziel, die gefäßbiologische Forschung voranzutreiben und den internationalen Austausch zu fördern. Sie unterstützt die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, sich an der Entwicklung des Feldes der Gefäßbiologie zu beteiligen. Der Hermann-Rein-Award gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Gefäßforschung. Er soll eine Anerkennung für junge Forscherinnen und Forscher sein, die dank ihrer Leistungen den Dialog zwischen experimenteller theoretischer Grundlagenforschung und klinisch angewandter Forschung anregen.

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