Allgemeinanästhesie
Die Allgemeinanaesthesie ist heute ein sicheres Verfahren, das in der Uniklinik RWTH Aachen durch qualifziertes Personal und mit Hilfe modernster technischer Ausstattung durchgeführt wird.
Bei einem Wahleingriff erhalten Sie in der Regel auf der Station vorher ein Beruhigungsmedikament.
Falls Sie noch keinen venösen Zugang ("Tropf") haben, erhalten Sie diesen dann im Operationssaal. Außerdem werden Sie an ein Überwachungs-EKG, Blutdruckmessgerät und an ein Gerät (sog. Pulsoxymeter), das die Sauerstoffanreicherung des Blutes misst angeschlossen. Über den Tropf werden einige Medikamente injiziert, um die Narkose einzuleiten. Sie werden nach der Narkoseeineleitung beatmet, denn eine aureichende Narkosetiefe bringt in der Regel auch eine Dämpfung der Atmung mit sich. Dazu wird in Narkose ein Beatmungsschlauch (Tubus) in Ihre Luftröhre eingeführt. Alternative Verfahren sind die sog. Larynxmaske (eine Maske, die über dem Eingang zum Kehlkopf platziert wird) oder die Maskennarkose, die aber nicht für jede Operation und auch nicht für jeden Patienten geeignet sind.
Patienten im Säuglings-, Kleinkindes- und Kindesalter können auch mit der Maske eingeleitet werden. Sie erhalten häufig ihren venösen Zugang erst nach der Narkoseeinleitung. Leider ist es aus baulichen und organisatorischen Gründen NICHT immer möglich, dass Sie bei der Einleitung Ihres Kindes anwesend sein können. Bei Wunsch können Eltern ihr Kind in den OP bis zum Zeitpunkt nach der Narkoseeinleitung begleiten.
Zur Aufrechterhaltung und Fortführung der Narkose gibt es generell zwei Verfahren: Zum einen die Anaesthesie mit Hilfe eines Narkosegases, bei der Sie mit der eingeatmeten Luft das Narkosegas erhalten. Zum anderen gibt es die intravenöse Anaesthesie, wo Sie kontinuierlich ein Mittel über den Tropf erhalten. Bei beiden Verfahren erhalten Sie noch Mittel zur Muskelentspannung und gegen Schmerzen.
Die Dosierung ist individuell für jeden Patienten und richtet sich nach Alter, Geschlecht, Gewicht, der Operation und dem Ansprechen des Patienten auf die Medikamente.
Zum Ende der Operation sorgen wir dafür, dass Sie wieder selbstständig atmen können und entfernen dann den Beatmungsschlauch. Anschließend kommen Sie in den Aufwachraum, wo Sie noch für einige Zeit von geschultem Personal überwacht werden. Hier erhalten Sie auch ausreichend Schmerzmittel.
Eltern können im Aufwachraum zu Ihren Kindern kommen. Sie werden rechtzeitig vom Pflegepersonal auf der Station benachrichtigt.
Unter Umständen, zum Beispiel nach großen Eingriffen oder bei schwerkranken Patienten, ist es nötig, dass die postoperative Überwachung auf einer Intensivstation durchgeführt wird.
Wenn Sie ausreichend wach sind bzw. die Wirkung der Regionalanaesthesie nachlässt, werden Sie auf die Normalstation verlegt. Die weitere Betreuung übernehmen dann die Kolleginnen und Kollegen und das Pflegepersonal der jeweiligen Klinik.
Zu den Risiken und Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen sind auch heute noch die häufigsten Nebenwirkungen einer Narkose. Die Wahrscheinlichkeit hängt individuell für jeden Patienten von Alter, Geschlecht, Gewicht und Art der Operation ab.
Das Einführen des Beatmungsschlauches kann selten zu Schäden an Schleimhäuten, die in der Regel gut verheilen, in Ausnahmefällen zu Zahn- oder Kehlkopfschäden führen. Eine kurzfristige Heiserkeit oder Halsschmerzen nach der Operation sind jedoch häufiger möglich.
Nur in sehr seltenen Fällen, insbesondere bein Nichteinhaltung der Nüchternheitsgrenze (Essen, Trinken, Rauchen) von 6 Stunden vor der Operation, bei starkem Übergewicht, bei vorbestehender Magen-Darm-Erkrankung und in der Schwangerschaft ab der 12. Woche kommt es zu Aspiration (Einatmen) von Erbrochenen. Um bei den vorgenannten Situationen dieses zu verhindern, werden besondere Techniken angewandt. Sie sollten sich aber in jedem Fall an die Nüchternheitsregel halten.
Bedingt durch lange Operationsdauer kann es durch Aufliegen auf Nerven (z. B. am Ellenbogen) trotz gewissenhafter Polsterung in Ausnahmefällen zu sogenannten Lagerungsschäden kommen.