Darmkrebs gehört deutschlandweit zu den häufigsten Krebsleiden. Wird er frühzeitig erkannt, stehen die Chancen auf Heilung gut. In den letzten Jahren wurde eine neue Therapieform gegen Krebs entwickelt, bei der durch neue Medikamente bei bestimmten Krebsarten das Immunsystem zur Krebsbekämpfung stimuliert werden kann. Doch klinische Studien zeigten, dass diese Immuntherapie bei Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes, beispielsweise bei Darmkrebs, nur bei einer bestimmten Untergruppe von Patienten sinnvoll anwendbar wäre, bei denen ein bestimmtes genetisches Merkmal im Tumor vorliegt – die sogenannte Mikrosatelliten-Instabilität.
Um zu erkennen, ob eine Mikrosatelliten-Instabilität vorliegt, sind bisher zusätzliche genetische Tests an Tumorproben notwendig. „Im Rahmen unserer Forschungsarbeit haben wir nun ein Verfahren entwickelt, das mithilfe von ‚Deep Learning‘ – einer Form des auf künstlicher Intelligenz beruhenden Maschinenlernens – dieses wichtige Merkmal direkt an einer kleinen Tumorprobe erkennt, sodass Patientinnen und Patienten weitere genetische Tests erspart bleiben“, erklärt Dr. Kather, der sich sehr über die Auszeichnung freut.
Diese Methode könnte zukünftig die Testung auf bestimmte Eigenschaften eines bösartigen Tumors deutlich vereinfachen und so langfristig dazu beitragen, dass mehr Krebspatientinnen und -patienten Zugang zu einer an ihre speziellen Bedürfnisse angepassten, optimalen Therapie erhalten.
Der Darmkrebs-Präventionspreis
Der Darmkrebs-Präventionspreis ist eine Initiative der Deutschen Krebsgesellschaft, der Stiftung LebensBlicke und der Deutschen Krebsstiftung. Die Organisationen setzen sich gemeinsam für eine bessere Darmkrebsvorsorge und -früherkennung ein. Mit dieser Auszeichnung wollen die Partner herausragende Projekte und Forschungsergebnisse in diesem Bereich honorieren. Der Darmkrebs-Präventionspreis wird jährlich vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.