Robotische Gynäkologie
Die roboterassistierte, laparoskopische Chirurgie in Form des DaVinci Xi®-Systems wird in der Uniklinik RWTH Aachen für urogynäkologische und gynäkoonkologische Operationen eingesetzt. Außer den bekannten Vorteilen wie geringerer Blutverlust, kürzere Krankenhausaufenthalte und geringere Morbidität der Patienten im Vergleich zu offenen Eingriffen bietet die roboterassistierte Chirurgie eine bessere Darstellung des Operationsfeldes. Dies ermöglicht die 3D-Technologie und die Erweiterung der Instrumente auf 7 Freiheitsgrade, sodass der Einsatz auch bei komplexen Indikationen möglich wird.
Urogynäkologie
Mit dem da Vinci®-Operationssystem können urogynäkologische Eingriffe sicher und präzise durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Sakrokolpopexie zum Beispiel ähneln denen der offenen Chirurgie. Der Roboter ist besonders nützlich für eine bessere Visualisierung und Handhabung im Bereich der Harnblase, beim Einsetzen eines Netzes und seiner sicheren Fixierung sowie für eine präzise Nahtdurchführung. Die perfekte Visualisation ermöglicht hier ein besonders nervenfaserschonendes Vorgehen.
Übergewichtige Patientinnen
Neben dem generell hohen Gesundheitsrisiko ist Adipositas auch in chirurgischen Fachgebieten eine Herausforderung. Einerseits profitieren übergewichtige Patienten von einem minimal-invasiven Ansatz in Bezug auf Morbidität und Krankenhausaufenthalt. Andererseits stellen diese Patienten hohe Anforderungen an den Chirurgen und das Operationssystem. Dank der robusten Instrumente und 7 Freiheitsgraden in der Roboterchirurgie kann es auch bei stark adipösen Patienten eingesetzt werden.
Gynäkologische Onkologie
Der Einsatz der Roboterchirurgie bei bösartigen gynäkologischen Erkrankungen nimmt proportional zur Zentralisierung und Verfügbarkeit des Roboters zu. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass beispielsweise radikale Hysterektomien des Roboters hinsichtlich des Langzeitüberlebens einer Operation nach abdominaler Methode äquivalent zu sein scheinen.
Tiefinfiltrierende Endometriose
In Zeiten zunehmender medizinischer Spezialisierung gewinnt der interdisziplinäre Ansatz zunehmend an Bedeutung. Die direkte Aufteilung der Operation auf Chirurgen verschiedener Fachrichtungen wird durch zwei gleichzeitig verwendbare Operationskonsolen ermöglicht. So können die Spezialisten zum Beispiel bei tiefeninfiltrierender Endometriose aus den Fächern der Gynäkologie, Chirurgie und Urologie komplexe Eingriffe in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchführen.