Häufig gestellte Fragen zum Thema HPV

Wie häufig ist eine HPV-Infektion?
Altersabhängig sind ca. 30 bis 50 Prozent der 15- bis 25-jährigen und drei bis zehn Prozent der unter 30-jährigen Frauen infiziert.

Wie lange dauert die Infektion an?
Die durchschnittliche Dauer beträgt 8 bis 18 Monate. Bei Frauen älter als 30 Jahre kann sie über Jahre bestehen bleiben, was einen Risikofaktor für die Krebsentstehung darstellt.

Wie gefährlich ist eine HPV-Infektion?
Die Infektion alleine ist keine Krankheit. Nur wenn zusätzlich im Abstrich oder in einer Gewebeprobe Zellveränderungen festgestellt wurden, muss eine genaue Untersuchung und Behandlung erfolgen.

Wie gefährlich ist eine Krebsvorstufe?
Es gibt verschiedene Schweregrade der Krebsvorstufen (Dysplasie oder CIN I-III). Meistens bilden sie sich von alleine zurück. Hochgradige Vorstufen (CIN III) müssen operativ entfernt werden, da aus ca. 20 bis 30 Prozent Krebs werden kann.

Was passiert, wenn eine Krebsvorstufe oder Krebserkrankung festgestellt wird?
Es müssen genauere Untersuchungen vorgenommen werden, wie zum Beispiel eine Spiegelung des Gebärmutterhalses mittels 15- bis 30-facher Lupenvergrößerung (Kolposkopie), eventuell eine Gewebeprobe (Biopsie) und beim Vorliegen einer hochgradigen Veränderung eine Operation (sogenannte Konisation).

Wie wird behandelt?
Die HPV-Infektion an sich ist nicht behandelbar – hier muss man auf die natürliche Ausheilung warten. Bei leichten und mäßiggradigen Vorstufen kann oft auch auf die Selbstheilung gewartet werden. Handelt es sich aber um eine hochgradige Vorstufe, wird das erkrankte Gewebe durch eine Exzision entfernt, das heißt es wird ein kleiner Gewebekegel aus dem Muttermund geschnitten (Konisation).

Welche Heilungschancen gibt es?
Eine Exzision führt zu 95 Prozent zur Ausheilung und zum Verschwinden der HPV-Infektion. Liegt bereits ein Krebs vor, sind die Heilungschancen vom Stadium abhängig.

Wie häufig kommt die Infektion und Krebsvorstufe wieder?
In etwa fünf Prozent der Fälle tritt die gleiche HPV-Infektion mit einer erneuten Gewebeänderung wieder auf. Sie kann aber auch durch andere HPV-Typen neu entstehen.

Was ist mit meinem Partner?
Die Partner sind oft, aber nicht zwingend, auch infiziert, da sie Ansteckung bereits lange her sein kann. Männer erkranken nur sehr selten durch die HPV-Infektion. Die Ansteckung läßt sich durch Kondome reduzieren aber nicht zu 100 Prozent verhindern.

Was bedeuten die unterschiedlichen HPV-Typen?
Die verschiedenen HPV-Typen verursachen unterschiedliche Erkrankungen und diese unterschiedlich häufig. HPV 16 und 18 sind die gefährlichsten Typen. Nur wenn langfristig eine Infektion mit demselben HPV-Typ vorliegt, besteht ein Risiko. Wird der HPV-Test negativ oder ist keine Infektion nachweisbar, so besteht auch so gut wie kein Risiko.

Was bedeutet es, wenn ich HPV negativ bin?
Dann kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine HPV-bedingte Erkrankung ausgeschlossen werden.

Wieso gerade ich?
Es handelt sich bei den Krebsvorstufen und Krebs um eine sehr seltene Komplikation einer sehr häufig vorkommenden Infektion. Ein schwaches Immunsystem (z. B. durch Rauchen, Medikamente, Schwangerschaft u.v.m) spielt hierbei eine große Rolle. Eine erbliche Komponente kann von Bedeutung sein.

Wie kann ich mich vor HPV Infektion und Folgeerkrankungen schützen?
Eine sehr gute Möglichkeit ist die HPV-Impfung. Die beiden zugelassenen Impfstoffe heißen Gardasil© und Cervarix©. Sie sind sehr effizient und sicher. Sie verhindern Infektionen und Krebsvortufen durch HPV 16 und 18 und weitere verwandte HPV-Typen. Unterschied: Gardasil© schützt zusätzlich auch vor sogenannten Feigwarzen im Genitalbereich. Durch die Impfung können mehr als 80 Prozent der hochgradigen Vorstufen und Krebserkrankungen verhindert werden. Die Impfung wird für Frauen bis zum 18. Geburtstag von der Krankenkasse bezahlt. Kondome reduzieren die Ansteckung, können sie aber nicht sicher verhindern. Eine routinemäßige Krebsvorsorge bei Ihrem Frauenarzt ist weiterhin dringend erforderlich.

Was gibt es für zusätzliche Risikofaktoren?
Rauchen
Das Risiko von Raucherinnen, an Cervixkarzinom zu erkranken, ist 60 Prozent höher als das von Nichtraucherinnen. Das Risiko steigt, je früher mit dem Rauchen angefangen wurde und je mehr Zigaretten pro Tag konsumiert werden. HPV-Infektionen bleiben bei Raucherinnen länger bestehen, womit das Risiko für eine krebsauslösende, persistierende Infektion steigt.

Andere Infektionen im Genitalbereich
Wenn bereits eine Infektion mit einem hochrisiko HPV-Typen vorliegt, können andere sexuell übertragbare Erreger wie Herpes simplex 2, HIV oder Chlamydien das Krebsrisiko weiter erhöhen. Kondome helfen, die Ansteckung mit diesen Erregern zu vermeiden.

Pille
Hormonelle Verhütungsmittel, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, erhöhen das Risiko.

Geschwächtes Immunsystem
Wenn das Immunsystem in Folge einer Erkrankung (z. B. HIV) oder durch die Einnahme von immununterdrückenden Medikamenten geschwächt ist, kann sich der Körper nicht gut gegen eine HPV-Infektion wehren. Damit steigt das Risiko einer chronischen Infektion und damit letztlich auch das Krebsrisiko.

Schwangerschaft
Jede Geburt erhöht in Kombination mit einer HPV-Infektion das Risiko für eine Dysplasie. Es ist nicht klar, ob dies durch Verletzungen und anschließende Heilungsprozesse am Gebärmutterhals ausgelöst wird.