Herzunterstützungssysteme
Patienten mit erheblich reduzierter Herzleistung (sog. terminaler Herzinsuffizienz), denen medikamentös nicht mehr geholfen werden kann, werden unter bestimmten Bedingungen auf die Transplantationsliste aufgenommen. Die Herztransplantation (HTx) ist aber nicht die einzige und letzte Möglichkeit diesen Patienten zu helfen.
Seit einigen Jahren besteht weltweit die Möglichkeit ein Kunstherz, ein s. g. Ventricular Assist Device (VAD) zu implantieren, welches bis zu einer möglichen Transplantation die wesentliche Arbeit des Herzens übernimmt. Auch bei Patienten, die aufgrund ihres Alters oder verschiedener begleitender Erkrankungen nicht mehr transplantiert werden können, hilft diese Form der Therapie, um Symptome zu lindern und eine Rückkehr in einen nahezu normalen Alltag zu ermöglichen. Auch in Notfallsituationen, dem kardiogenen Schock, besteht die Option Patienten mit einem entsprechenden System zu versorgen, um die Herzfunktion zu stabilisieren.
Unsere Klinik hat ein ständig wachsendes Kunstherzprogramm und große Erfahrung in der Implantation und Nachsorge dieser Systeme. Mit über 50 versorgten Patienten pro Jahr ist diese Therapieform ein fester Bestandteil unserer Klinik.
Unsere Poliklinik ist zentraler Ort der Nachbetreuung. Hier werden die Patienten nach Entlassung nachhause alle 6 Wochen zur Kontrolle der Körperfunktionen und Geräte, der begleitenden medikamentösen Therapie und zur Klärung aller anderen wichtigen Fragen gesehen. Die Sprechstunden werden durch die Oberärzte unseres Kunstherzprogrammes Dr. med. A. Moza und Dr. med. L.S. Tewarie durchgeführt.
Für unsere Patienten sind wir rund um die Uhr bei etwaigen Problemen erreichbar.
Bei dem am häufigsten verwendeten System wird der linke Anteil des Herzens, welcher den Körperkreislauf bedient, unterstützt. Hierbei wird eine kleine Pumpe parallel zum Herzen implantiert, welche Blut aus dem linken Herzen in die Hauptschlagader (Aorta) fördert. Beim Herzversagen ist somit ein ausreichender Fluss für den großen Kreislauf verfügbar. Die Verbindung zwischen der Pumpe und der Steuereinheit (Controller) bzw. den Batterien, welche außerhalb des Körpers getragen werden, wird durch eine Steuerleitung (Driveline) hergestellt. Sie wird aus dem Körper ausgeleitet. Der Controller und die Batterien werden in einer Tasche getragen und ermöglichen dem Patienten eine hohe Mobilität.
Ist die Versorgung mit dem System planbar, werden ausführliche Gespräche sowohl mit dem Patient, als auch seinen Angehörigen geführt. Die Einbindung der Familie ist für die erfolgreiche Therapie essentiell.