Projekte
Ziel des Projektes ist es, den intergenerationellen Zyklus von Missbrauch in Familien, die in routinemäßigen psychiatrischen Gesundheits- und Wohlfahrtsdiensten betreut werden, zu verstehen und diesen Zyklus zu durchbrechen. Unser Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt und an der Uniklinik RWTH Aachen, dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Charité Campus Berlin Mitte durchgeführt.
Das Team der Uniklinik RWTH Aachen wird von Frau Prof. Dr. Konrad geleitet. Zudem arbeitet eine wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Sophie Niestroj (M.Sc. Psych.) und eine Medizinische Doktorandin Semiha Apaydin an dem Projekt. Frau Niestroj ist die zuständigen Ansprechpartnerinnen bei allen Fragen, die rund um das Projekt aufkommen.
Wir verfolgen das Ziel, Risikofaktoren des intergenerationellen Zyklus von Missbrauch in Familien zu identifizieren. Damit ist gemeint, herauszufinden was dazu führen könnte, dass bestimmte Erlebnisse welche Mütter in ihrer Kindheit gemacht haben sich wiederholen in der nächsten Generation. Hierfür möchten wir Informationen der Mütter (anhand von Interviews und Fragebögen) sowie der Kinder erfassen. Insbesondere interessieren uns Fähigkeiten der Kinder, wie z. B. soziale und intellektuelle Begabungen und die Interaktion zwischen Mutter und Kind. Wir haben uns vorgenommen herauszufinden, was dazu führen kann, dass Kinder von Müttern welche selber Gewalt und Missbrauchserfahrungen in ihrer Kindheit gemacht haben diese nicht mit ihren Kindern wiederholen.
Für unser Projekt suchen wir insgesamt 60 Kinder und Eltern zwischen sechs und 8 Jahren die bereits eingeschult wurden oder eine Einschulung bald ansteht. Mehr Informationen finden Sie hier sowie im folgenden Video:
Studie zur altersabhängigen Entwicklung von Bewegungen
Unsere motorischen Fähigkeiten verbessern sich im Laufe der Kindheit und Jugend immer weiter. So können Kinder mit zunehmendem Alter z.B. koordinativ anspruchsvollere Bewegungen ausführen und die Bewegungskontrolle nimmt zu. Allerdings verläuft die motorische Entwicklung nicht immer störungsfrei. Tic-Störungen, gekennzeichnet durch plötzlich einschießende, nur schwer kontrollierbare, sich wiederholende Bewegungen oder Vokalisierungen, treten während dieser Entwicklungsphase gehäuft auf. Während sich bei vielen jungen Patienten diese spontan wieder zurückbilden, entwickeln andere Kinder und Jugendliche eine chronische Tic-Störung.
Ziel der vorliegenden Studie ist es deshalb, die der motorischen Kontrolle zugrunde liegenden Gehirnmechanismen während einer (oft vorübergehenden) Störung motorischer Entwicklungsprozesse zu untersuchen. Dafür untersuchen wir mit verschiedenen bildgebenden Verfahren die typische Entwicklung von Hirnarealen, die an der Kontrolle bewusst gesteuerter Bewegungsabläufe beteiligt sind, um herauszufinden, welche neuronalen Mechanismen genau an der Entstehung oder dem „Auswachsen“ von Tic-Störungen beteiligt sind.
Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Aachen, der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes und Jugendalters Köln und des Forschungszentrums Jülich. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1451 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt und zur Teilnahme finden Sie hier.
Bei GemeinsamStark handelt es sich um ein BMBF-gefördertes Projekt im Rahmen der Fördermaßnahme zu „Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit informell Pflegender“. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Audiovisuellen Medienzentrum (AVMZ) der Medizinischen Fakultät sowie dem Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien (PFAD) e.V. durchgeführt. Die im Projekt entwickelte GemeinsamStark-App soll Mindeststandards für die Pflegekinderunterbringung und -Versorgung setzen und Pflegefamilien kontinuierlich im Alltag unterstützen. Die Vernetzung der Akteure innerhalb der Anwendung ermöglicht zudem eine lückenlose Kommunikation und Informationsbereitstellung und stärkt so auch die Selbstfürsorge und Handlungskompetenz der Pflegeeltern. Frau Dr. Bell ist die zuständigen Ansprechpartnerinnen bei allen Fragen, die rund um das Projekt aufkommen.
Neues multizentrisches Forschungsprojekt gestartet: EMPOWERYOU "Kinder und Jugendliche in Pflege- und Adoptivfamilien stärken und (Re-)Viktimisierung verhindern"
Viele Kinder und Jugendliche in Fremdunterbringungen haben Erfahrungen mit Mobbing oder Gewalt gemacht. Diese frühen Erfahrungen können die psychische Gesundheit der Betroffenen beeinträchtigen und das Risiko für eine zukünftige (Re-)Viktimisierung erhöhen. Ziel des Verbundprojekts EMPOWERYOU ist es, Pflege- und Adoptivfamilien sowie die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen bei der Bewältigung früherer traumatischer Erfahrungen zu unterstützen und dem potenziellen Risiko einer zukünftigen Viktimisierung entgegenzuwirken.
Das multizentrische Forschungsprojekt, dass vom Standort Aachen koordiniert wird, findet in Kooperation mit Karlsruher Institut für Technologie, der Universität Bielefeld, der Universität Bremen und der Medical School Berlin statt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Weitere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme finden Sie in dieser Broschüre.
Frühe Hilfen bieten für Eltern ab der Schwangerschaft und für Familien mit jungen Kindern praktische Hilfe, Beratung, Vermittlung und Begleitung an. Sie richten sich insbesondere an Familien, die das Gefühl haben, im Alltag mit dem Kind überfordert zu sein und die sich Unterstützung wünschen. Das Teilprojekt 1 des UBICA-II-Verbundes an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikum RWTH Aachen hat das Ziel zu überprüfen, ob die Arbeit der Frühen Hilfen durch eine mentalisierungsbasierte Teamarbeit und Supervision weiter unterstützt werden kann. Die Mentalisierungskompetenz beschreibt die Fähigkeit, sich mitfühlend in andere hineinzuversetzen, um so den Umgang mit schwierigen Beziehungssituationen im Kontakt mit Familien in den Frühen Hilfen zu erleichtern. TP1 geht insbesondere der Frage nach, ob durch eine Stärkung der Mentalisierungskompetenz der Fachkräfte, eine bessere Vernetzung der Helfersysteme und durch einen konsistenten und mit allen Teammitgliedern abgestimmten Zugang zu den Familien eine höhere Compliance und eine verbesserte Annahme des Unterstützungsangebotes erzielt werden kann. Neben einer höheren Erziehungskompetenz der betreuten Familien durch das Frühe-Hilfe-Plus Programm erwarten wir eine Entlastung der Fachkräfte und ein verbessertes Klima der Frühe-Hilfen-plus- Teams.
Titel: Wie verarbeiten Kinder mit Spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (SSES) im Vergleich zu Kindern mit altersgemäßer Sprachentwicklung grammatisches Genus online beim auditiven Sprachverstehen?
Zusammenfassung
Die Fähigkeit Sprachschall phonologisch, lexikalisch und grammatisch zu dekodieren bildet ein wichtiges Fundament für das Verstehen von Sprache und damit für das Gelingen von Bildung und psychosozialer Entwicklung. Die erforderlichen kognitiven Verarbeitungssysteme entwickeln sich bei den meisten Kinder mühelos im Rahmen des Erstspracherwerbs. Liegt jedoch eine Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) vor, kommt es oft zu Schwierigkeiten bei der linguistischen Dekodierung und damit beim Aufbau von Sprachverständniskompetenz.
In dem Projekt wird das Sprachverstehen von monolingual deutschsprachigen Vor- und Grundschulkindern im Altersbereich von vier bis zehn Jahren mit Hilfe der Eye-Track-Technologie untersucht werden. Konkret geht es um die Verarbeitung von grammatischem Genus. Der Erwerb dieser linguistischen Kategorie gelingt Kindern mit SSES oft nicht in altersgemäßer Weise. Allerdings wurde bisher primär die Produktion von Genusmarkierungen untersucht und nicht deren rezeptive Verarbeitung. In dem DFG geförderten Projekt wird überprüft, ob Kinder mit SSES weniger sensitiv oder verlangsamt auf Genusinformationen reagieren.
Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Günther
Kooperation: Prof. Dr. Jürgen Cholewa (PH Heidelberg)
Eine vergleichende fMRT Untersuchung zum Einfluss von sozial-aversiven Reizen auf das Belohnungslernen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Diese Studie ist eine Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters und finanziert im Rahmen des Graduiertenkollegs IRTG 2150.
Im Projekt soll der Einfluss von sozial-aversiven Reizen (d.h. menschliche Schreie) auf das Belohnungslernen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen untersucht werden. Außerdem soll der Einfluss von aggressiven Tendenzen auf den Lernprozess erfasst werden. Da gezielt neuronale Mechanismen charakterisiert werden sollen, wird als Methode die funktionelle Magnetresonzantomographie (fMRT) eingesetzt. Ziel ist es, eine potentielle Veränderung der Gehirnaktivität während des Belohnungslernens im Kontext von sozial-aversiven Reizen zu erforschen. Bisherige Forschung zu den Ursachen zu aggressiven Handlungen lässt vermuten, dass insbesondere neuronale Defizite beim Belohnungs- und Bestrafungslernen eine Rolle spielen könnten. Unklar ist, ob diese Mechanismen altersunabhängig und stabil sind oder sich bei Kindern und Erwachsenen unterscheiden.
Für dieses Projekt suchen wir gesunde Jungs im Alter zwischen 9 und 18 Jahren, die MRT geeignet sind (kein Metall im Körper, e.g. Zahnspange oder Retainer). Weitere Infos zur Teilnahme finden Sie in hier.
Ansprechpartner: Katharina Otten, M. Sc. Psych.