ToothCoating

Eine neue non-invasive präventive Maßnahme in der Kariologie

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Verbundprojekt, welches zusammen mit zwei Hochschulpartnern durchgeführt wird, erforscht eine neuartige Versiegelung für Zähne von Patienten, welche besonders anfällig gegenüber Karies oder dentaler Erosion sind. Das Ziel dieses Projektes ist es, mit einer neuartigen Zahnoberflächen-Beschichtung in einem non-invasiven Verfahren einen signifikant gesteigerten Karies- und Erosionsschutz zu erzielen. Das zu entwickelnde direkte Beschichtungsverfahren soll insbesondere durch eine prozessorientierte Materialentwicklung und Anpassung relevanter Prozess-Parameter realisiert werden. Hierzu wird u. a. an der Prozessoptimierung des zum Einsatz kommenden laserbasierten Beschichtungsverfahrens geforscht, welches die Überführung des pulverförmigen Materials in eine keramische Schutzschicht ermöglicht. Eine wichtige Herausforderung ist hierbei nicht nur das Erreichen von hohen Temperaturen auf der pulverbeschichteten Zahnoberfläche, damit das Material in eine geschlossene Schicht überführt werden kann, sondern auch das Zahnhartsubstanz-erhaltende Arbeiten, da in tieferen Zahnschichten bereits ab einer Temperaturerhöhung von 5,5 K irreversible Schädigungen des Pulpa-Weichgewebes hervorgerufen werden können. Die exakte örtliche und zeitliche Steuerbarkeit der Laserstrahlung soll dahingehend optimiert werden, dass über die Parameterauswahl der Temperatur-Zeit-Zyklen eine Schädigung der Zahnsubstanz vermieden wird. Zur Analyse und Prüfung der Anwendbarkeit eines solchen präventiven Werkstoffverbundes werden die erzeugten Schichten kariösen, erosiven und mechanischen Angriffen (in vitro und in situ) ausgesetzt und unter Einbehaltung wichtiger klinischer sowie werkstoffwissenschaftlicher Aspekte systematisch untersucht.