Die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Erstdiagnostik und Initialtherapie von Akut- und Notfallpatienten im Krankenhaus sowie die Indikationsstellung und Koordination der weiterführenden fachspezifischen Behandlung in interdisziplinärer Zusammenarbeit in der gesamten Breite der Medizin.

In unserer zentralen Notaufnahme wird hierzu zu Beginn der Ausbildung ein Zeitplan erstellt, der je nach zugrundeliegender Facharztqualifikation unterschiedlich gewichtet sein kann und im groben Rahmen wie folgt aufgebaut sein wird:

• In den ersten 12 Monaten liegt der Schwerpunkt zunächst im „Kennenlernen“ der ZNA mit ihren unterschiedlichen Bereichen. Der Einsatz erfolgt im Assistentendienstplan. Im weiteren Verlauf stehen dann Hospitationen in die Bereiche der Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie, HNO und ggf. Anästhesie an. In diesem ersten Jahr sollen die individuellen medizinisch-inhaltlichen Kompetenzen ausgebaut und gefestigt werden (Kenntnisse und Fertigkeiten).
• In den darauffolgenden 12 Monaten erfolgt der Einsatz interdisziplinär und übergeordnet als Facharzt/ärztin in der ZNA mit dem Schwerpunkt der Umsetzung des Gelernten aus den ersten 12 Monaten sowie der Koordination und Führung in Notfallsituation

Für den gesamten Ausbildungsgang führen die Auszubildenden zur eigenen Kontrolle eine Checkliste, die in vierteljährlichen Gesprächen mit einem zugeteilten Mentor überprüft und besprochen wird.  Diese dient der Dokumentation der Ausbildungsentwicklung und deckt alle Inhalte entsprechend der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer ab. 

Das Weiterbildungskonzept für die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ gibt einen Überblick über die oben genannten Ausbildungsinhalte.

Das übergeordnete Kernthema stellt hier die interdisziplinäre Erstdiagnostik und die Initialtherapie von Notfall- und Akutpatienten im Krankenhaus sowie die Indikationsstellung und Koordination der weiterführenden fachspezifischen Behandlung dar. Hierbei wird der Schwerpunkt auf folgende Punkte gelegt: 

• Erkennen eines kritisch kranken Patienten sowie Durchführung initialer Stabilisierungsmaßnahmen
• Schulung und Training in notfallmedizinischen Krankheitsbildern
• Erwerb von praktischen Fähigkeiten in der Notfallversorgung
• Selbst-Organisation in der Versorgung einer großen Anzahl von Patienten
• Kommunikation und Führen in der Notfallversorgung (CRM-Konzept und strukturierte Patientenübergabe)

Als eine Säule dieser Weiterbildung wird vierteljährlich zu Beginn der ärztlichen Rotationen ein 2-tägiger Einführungskurs durchgeführt, der sowohl medizinische als auch organisatorische Inhalte vermittelt.

Das gemeinsame Ausbildungscurriculum für die Rotationsassistenten/innen in der Zentralen Notaufnahme der Uniklinik RWTH Aachen gibt einen Überblick über unsere Zielsetzungen und die damit verbundenen Ausbildungsinhalte.

Für Pflegekräfte der Notaufnahme gibt es ein umfassendes Fortbildungsangebot:

• Fachweiterbildung Notfallpflege
• ILS-Kurs (Immediate Life Support)
• ACiLS-Kurs (Advanced critical illness life support)
• ATCN-Kurs (Advanced trauma care for nurses)
• Basiskurs Ersteinschätzung nach Manchester Triage
• Wöchentliche Donnerstagsfortbildung
• Gipskurse
• Alle über die Uniklinik RWTH Aachen angebotenen Fort- und Weiterbildungsangebote (z.B. Weiterbildung zur Praxisanleitung u.v.m.)

Wöchentlich werden jeden Freitagvormittag bei einem gemeinsamen Frühstück notfallmedizinische Kernthemen entsprechend der definierten Ausbildungsinhalte des „Ausbildungscurriculums für die Rotationsassistenten/innen“ durch Oberärzte/Experten vorgestellt.

• Wöchentlich jeweils freitags von 07:00 bis 07:30 Uhr
• Ort: Besprechungsraum der zentralen Notaufnahme: Etage -1, Flur A0, Raum 33
• Kostenlose Teilnahme
• Inhaltliche Beispiele:
  • Recht: Unterbringung nach PsychKG NRW/BGB
  • Hygiene: Empirische Antibiose wann und womit?
  • Der Patient mit Brustschmerz: Differentialdiagnostische Strategien
  • Der blutende Patient: Stop the bleeding, Transfusions- und Gerinnungsmanagement

In dieser Fortbildungsreihe geht es primär um die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten wie Umgang mit dem Beatmungsgerät (NIV vs. kontrollierte Beatmung), Umgang mit Thoraxdrainagen, Interpretation von EKG oder BGA an Fallbeispielen usw.

• 2-wöchentlich jeweils donnerstags von 14:00 bis 14:30 Uhr
• Ort: Besprechungsraum der zentralen Notaufnahme: Etage -1, Flur A0, Raum 33
• Kostenlose Teilnahme

Hierbei handelt es sich um einen ganztägigen Sonografie-Workshop in Kleingruppen, der planmäßig vierteljährlich am Tag 3 der Einarbeitung für die Rotationsassistenten durchgeführt wird. Neben kurzen Impulsvorträgen liegt der Schwerpunkt hier im „hands on“ zu den Themen Notfallechokardiografie, e-FAST, orientierende Abdomensonografie und RUSH-Protokoll. Hier finden Sie das Curriculum.

Der ERC ILS-Provider Kurs ist ein interdisziplinärer Ein-Tages-Kurs, der die essentiellen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die in der Anfangsphase bei kritisch kranken oder reanimationspflichtigen Patienten benötigt werden. Über den ERC BLS-Provider Kurs hinausgehend werden Basiskenntnisse und -fertigkeiten des Atemwegsmanagement, EKG-Erkennung und sichere Defibrillation unterrichtet. Ca. 12x pro Jahr führen wird diesen zertifizierten in-house-ERC-Kurs durch Instruktoren des Zentrums für klinische Akut- und Notfallmedizin durch. Aktuell liegt der Schwerpunkt (noch) in der pflegerischen Ausbildung.  

In Kooperation mit der Malteser Schule Aachen obliegt Mitarbeitern der Notfallaufnahme gemeinsam mit Mitarbeitern aus der Anästhesie die Leitung des Kurszentrums Aachen des European Resuscitation Council am Skillslab AIXTRA.

Angebotene Kurse

• ALS - Advanced Life Support Provider Kurs
• EPLS / EPILS - European Pediatric (Immediate) Life Support Provider Kurs
• NLS - European Newborn Life Support Provider Kurs
• GIC - Generic Instructor Kurs

Hier finden Sie die nächsten Termine und das Anmeldeformular. 

Um im Notarztdienst mitwirken zu können, ist neben den formellen Voraussetzungen u.a. die Teilnahmen an diesem Seminar erforderlich. Besonderes Qualitätsmerkmal dieses Kurses ist die Integration des internationalen standardisierten ALS-Provider Kurses der European Resuscitation Council (ERC) in dieses Curriculum am ersten Kurswochenende. Durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf maximal 30 Personen schaffen wir ein effektives und effizientes Arbeiten in wirklichen Kleingruppen.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin werden seit 2019 insgesamt 50 begleitete Notarzteinsätze gefordert. Diese nach der Arbeit unterzubringen oder Klinikfreistellungen zu organisieren erfordert viel Aufwand und ist durch die wechselnden Einsatzzahlen schwer planbar. Die Ärztekammer Nordrhein erkennt 25 Notfalleinsätze in Form hochwertiger, standardisierter Simulationstrainings für die Zusatzbezeichnung an. Diese 25 Simulationen führen wir mit unseren Partnern am Malteser Bildungszentrum Euregio Aachen in Kleingruppen á 6 Personen durch. Es ist über 3 Tage ein sehr intensives, herausforderndes und Dank Schauspielpatienten realitätsnahes Training diverser notfallmedizinscher Krankheitsbilder.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier. 

Dieser Kurs soll Sie auf den Einsatz bei einer Großschadenslage vorbereiten. Die Teilnahme ist eine der Voraussetzungen für die Bestellung zum leitenden Notarzt/-ärztin in ihrer Gebietskörperschaft. Unter der Leitung fachkundiger Referenten in diesem Bereich werden Sie als erfahrener Notarzt/-ärztin in die verschiedenen Aufgabenbereiche eines LNA/LNÄ eingeführt. Neben der Beurteilung der Lage, welches Sie in zahlreichen Planbeispielen und einer Großübung lernen, sollen Begriffe wie Behandlungs- und Transportprioritäten, Festlegung der medizinischen Versorgung und verschieden Organisationsstrukturen mit Leben gefüllt werden

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

In diesem 3-tägigen Kurs werden Ihnen nach den neuen Empfehlungen der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI) die Besonderheiten des Intensivtransportes sehr praxisorientiert nähergebracht. Durch die zunehmende Spezialisierung der Kliniken und die Konzentration besonderer Diagnostik- und Therapieverfahren findet eine zunehmende Häufigkeit der Interhospitaltransporte statt. Die wichtigsten Grundlagen und skills wollen wir gerade am Tag 2 und Tag 3 durch Simulationen und kurze Workshops vermitteln. Gearbeitet wird in interprofessionellen Teams aus Mitarbeiter/in des Rettungsdienstes und ärztlichem Personal. 

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

In Kooperation mit unseren Partnern bieten wir viermal pro Jahr ein regionales Forum Notfallmedizin für Rettungsdienstpersonal und Notärzte/Notärztinnen an. Diese findet jeweils mittwochs von 17.00 bis 22.00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos und wird sowohl durch die Ärztekammer als auch im Sinne des § 5(5) RettG NRW als Fortbildung anerkannt.

Aktuelle Termine und weiterführende Informationen finden sie unter Veranstaltung beziehungsweise unter diesem Link.