Flüchtlinge sind vor, während und nach ihrer Flucht besonderen gesundheitlichen, psychischen und sozioökonomischen Belastungen ausgesetzt. Physische und psychische Leiden variieren insbesondere je nach der Summe erlebter massiver Bedrohungen wie Kriegs- und Fluchterfahrung, aber auch in Abhängigkeit von Entwicklungsbedingungen in Kindheit und Jugend. Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass ein substantieller Anteil der in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge professionelle Hilfe und Unterstützung benötigt, um die Voraussetzung zu erlangen, erfolgreich familiäre, schulische und berufliche Anforderungen zu bewältigen, und um sich in die Gesellschaft integrieren zu können.
Die nun veröffentlichte Stellungnahme der Leopoldina „Traumatisierte Flüchtlinge – schnelle Hilfe ist jetzt nötig“, an deren Publikation Herr Prof. Dr. Dr. Frank Schneider als Koautor beteiligt ist, macht auf die Situation von Flüchtlingen aus medizinisch-psychologischer Perspektive aufmerksam und bietet, neben einer Ursachenanalyse, diverse Handlungsempfehlungen und mögliche Lösungsansätze für einen adäquaten Umgang mit dieser Herausforderung für Gesellschaft und Krankenversorgung.