Medientipp: „Wenn der Schutz wie eine Strafe wirkt“ – Beitrag von Prof. Irene Neuner in der Aachener Zeitung

Mit zunehmender Dauer der pandemischen Ausnahmesituation und der daraus resultierenden Folgen für besonders gefährdete Gruppen in Isolation oder Quarantäne, zeichnen sich psychische Folgebelastungen ab, deren Auswirkungen noch nicht gänzlich erfasst werden können. Gerade ältere Mitbürger fühlen sich in der gegenwärtigen Lage der Kontaktsperre an ihre Wohnungen gefesselt, haben ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert, sind noch einsamer als sie es vorher vielleicht ohnehin schon waren. „Je älter man ist, desto größer wird die Angst, nicht mehr selbst über sein Leben bestimmen zu können”, sagt Prof. Dr. Irene Neuner auf Nachfrage der Aachener Zeitung. Als Folgen einer längeren Isolation können sich, so die Expertin, zunächst Interessenlosigkeit und Antriebsschwäche und später auch Depressionen entwickeln – im schlimmsten Fall bis hin zum Suizid.

Den eigenen Tag zu strukturieren, Interessen zu pflegen wie beispielsweise Sport, Musik oder das Schreiben – solche Dinge helfen am besten gegen Einsamkeit und Isolation. Und natürlich Kommunikation. Am besten wäre es, so die Professorin, alle alten Menschen wären so ausgestattet, dass sie jeden Tag mit ihren Freunden und Verwandten auf digitalem Wege kommunizieren könnten. Wenn also das wichtige Netzwerk, das für viele in der analogen Welt gerade zerrissen ist, digital neu geknüpft werden würde. Zumal keiner weiß, wie lange die Kontaktbeschränkungen noch andauern.

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