Niereninsuffizienz

Wenn die Nieren nicht mehr arbeiten

Die Nieren sind das Klärwerk des Körpers. Kontinuierlich reinigen sie das gesamte Blut im Organismus. Bei einer Niereninsuffizienz – auch CKD (engl.: „chronic kidney disease“) oder im  Volksmund häufig Nierenschwäche oder Nierenversagen genannt – arbeiten die Nieren nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr. Das hat zur Folge, dass die Endprodukte des Stoffwechsels,  wie zum Beispiel Harnstoff, Kreatinin und viele andere Stoffwechselprodukte (vermutet werden viele Tausend) nicht mehr über den Urin ausgeschieden werden. Sie sammeln sich im Körper an  und führen zu einer Harnvergiftung (Urämie) sowie zu „saurem“ Blut. Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod. Wird sie jedoch frühzeitig erkannt, lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung reduzieren.

SYMPTOME UND URSACHEN
Grundsätzlich unterscheiden Ärzte und Ärztinnen zwischen einer akuten und einer chronischen Niereninsuffizienz. Bei beiden Varianten gibt es eine Vielzahl an Ursachen, die eine  Nierenschwäche zur Folge haben können und über eine ärztliche Anamnese sowie Untersuchungen miteinander in Verbindung gebracht werden müssen. Eine akute Niereninsuffizienz kann 
häufiger durch einen erhöhten Blutverlust, beispielsweise nach einem Unfall oder einer Operation, aber auch durch Nierensteine oder Infektionskrankheiten auftreten und ist reversibel. Eine chronische Niereninsuffizienz hingegen findet schleichend statt und ist nicht reversibel. Als Risikofaktoren gelten Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder Herzschwäche. Aber auch  Nierensteine, -entzündungen und -zysten oder Autoimmunerkrankungen können mögliche Auslöser sein. 

Der Beginn eines chronischen Verlaufs kann symptomlos sein. Im Laufe der Zeit zeichnen sich Beschwerden wie Schwäche oder Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen, Ödeme, Juckreiz,  Krampfanfälle, Bluthochdruck, schaumiger Urin, stechende Kopfschmerzen und individuell weitere Symptome ab.

DIAGNOSE, BEHANDLUNG UND VORBEUGUNG
Zur Diagnose nutzen Fachleute Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen der Nieren und des Harnsystems sowie die Nierenbiopsie. Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad ab. Medizinerinnen und Mediziner teilen die Nierenfunktion dafür in fünf Stadien ein – von leicht beeinträchtigt bis (fast) funktionslos. Bei den Betroffenen nehmen  Behandelnde in der Regel eine Regulierung des Wasser-, Säure-Basen- und Elektrolythaushaltes mithilfe von Tabletten vor. Auch eine Ernährungsumstellung kann ratsam sein. In  fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung müssen Patientinnen und Patienten eine regelmäßige Dialyse (Blutwäsche) wahrnehmen. Ab diesem Zeitpunkt können sie auf die Warteliste für eine Nierentransplantation aufgenommen werden oder bei einem vorhandenen Spender (Angehörige, Freunde) eine Lebendnierenspende in Erwägung ziehen. 

GESUNDER LEBENSSTIL WIRD EMPFOHLEN
Wer einem chronischen Nierenleiden vorbeugen möchte, sollte auf eine salzarme und naturbelassene Ernährung setzen. Ausreichende Bewegung, Nichtrauchen und wenig Alkohol sind ebenfalls wichtig.

© SewcreamStudio – stock.adobe.com
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